Krisenstimmung auf dem Traktorenmarkt
LANDWIRT: Marktentwicklung in Österreich seit 2012 rückläufig
Graz (pts023/15.02.2016/17:30) Seit 2012 ist der österreichische Traktorenmarkt um etwa ein Drittel eingebrochen. Erstmals seit es Aufzeichnungen gibt, wurden weniger als 6.000 Neutraktoren zugelassen. Die Fachzeitschrift LANDWIRT verrät, wer sich in diesem schwierigen Umfeld behaupten kann. http://www.landwirt.com/traktorzulassungen/
Nach einem leichten Minus von 2,5 % im Jahr 2013 brach im Jahr 2014 über ein Fünftel des Traktorenmarktes weg. Der neuerliche Rückgang von knapp 10 % im Jahr 2015 machte vielen Herstellern, Importeuren und Händlern zu schaffen. Manche haben es nicht geschafft und mussten Konkurs anmelden. Daher die berechtigte Frage: Wie geht es jetzt weiter? Ist die Talsohle schon erreicht? Die Einschätzung von Experten fällt ziemlich einheitlich aus: Mit einem Aufschwung wird in diesem Jahr noch nicht gerechnet. Die Industrie hofft, dass der Tiefpunkt erreicht ist und in diesem Jahr kein neuerlicher Rückgang verschmerzt werden muss.
Marktentwicklung 2015
Laut Statistik Austria wurden 2015 in Österreich insgesamt 570 neue Traktoren weniger zugelassen als noch im Jahr davor. Der Gesamtabsatz ist um 9 % zurückgegangen. Besonders stark ist er bei den Standardtraktoren gesunken, der mit Abstand größten Gruppe: -11,6 %. Anders läuft der Trend bei den Wein- und Obstbauern. Im Segment der Schmalspurtraktoren konnten um 16,7 % mehr abgesetzt werden. Die Stückzahlenverluste relativieren sich aber durch den Anstieg der PS-Klassen. Da hat es im letzten Jahr deutliche Verschiebungen gegeben. Während unter 100 PS etwa 650 Traktoren weniger zugelassen wurden, hat das mittlere und obere PS-Segment zugelegt. Bis vor wenigen Jahren machten Traktoren unter 100 PS mehr als 60 % des Gesamtmarktes aus. Im Jahr 2015 waren es nur noch gute 46 %.
Heute ist das Segment zwischen 100 und 200 PS bereits gleich stark wie das unter 100 PS. Den größten Stückzahlenzuwachs gibt es sogar zwischen 200 und 300 PS. In diesem Abschnitt wurden um 108 Traktoren mehr verkauft. Am meisten profitiert New Holland von diesem Trend. Die Blauen haben Fendt als Marktführer bei den Großtraktoren abgelöst. Die AGCO-Marken Fendt, Massey Ferguson und Valtra sowie Claas konnten trotz Marktrückgang Gewinne einfahren. Die größten Einbußen verzeichneten die CNH-Marken New Holland, Steyr und Case IH sowie John Deere. Geringe Stückzahlenverluste mussten auch Lindner und die SDF-Marken Deutz-Fahr und Same hinnehmen.
Die meistverkauften Traktormodelle
Das meistverkaufte Traktormodell ist der Geotrac 74. Davon hat Lindner im Vorjahr 163 Stück an den Kunden gebracht. Auch der zweite und der dritte Platz gehen mit 147 Geotracs 64 bzw. 136 Geotracs 84 an die Tiroler. Knapp dahinter folgt der Steyr 4115 Multi. Auffallend ist die Stärke der New Holland T7-Traktoren im oberen PS-Segment. Schon ab 150 PS ist der T7.270 mit einer Nennleistung von 240 PS das meistverkaufte Modell. Der Erfolg dieser Serie hat die Blauen ab 150 PS zum Marktführer gemacht. In der Königsklasse über 300 PS werden sie von Massey Ferguson abgelöst. Mehr dazu unter http://www.landwirt.com/traktorzulassungen/
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