pte20170228016 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Mammographie in den USA: Diagnose wird besser

Umstellung auf digitale Technologien bringt jedoch nicht nur Vorteile


Mammographie: Nicht nur positive Trends (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)
Mammographie: Nicht nur positive Trends (Foto: pixelio.de, Rainer Sturm)

Vermont (pte016/28.02.2017/10:30) Die Umstellung von Film auf digitale Technologie hat bei Mammographien die Zahl der entdeckten Erkrankungen erhöht. Angestiegen ist laut einer Studie des Breast Cancer Surveillance Consortium (BCSC) http://bcsc-research.org aber auch die Anzahl der abweichenden Interpretationen der Ergebnisse. Sie könnte dazu führen, dass bei mehr Frauen Biopsien bei gutartigen Veränderungen der Brust durchgeführt werden.

265.360 Datensätze analysiert

Das BCSC erhält Daten von einer ganzen Reihe von US-Einrichtungen. Geliefert werden Infos, die mit den staatlichen Krebsregistern verknüpft sind und dabei helfen, das Screening und die Diagose in den USA zu evaluieren. An der aktuellen Studie nahmen 418 Radiologen und 92 Diagnoseeinrichtungen teil. Indikationen für eine Mammographie wurden gesammelt und mit den Krebsdiagnosen aus den staatlichen Registern abgeglichen. Die Datenbank enthält 401.548 Untersuchungen, die zwischen 2007 und 2013 an 265.360 Frauen durchgeführt wurden.

Der Vergleich mit früheren BCSC-Studien hat ergeben, dass sich die Nachweisrate bei Krebs von 25,3 auf 1.000 im Jahr 2005 auf 34,7 auf 1.000 bei den aktuellen Forschungsergebnissen erhöhte. Diese Veränderung entspricht den Verbesserungen bei den eingesetzten bildgebenden Verfahren, die kleinere Läsionen und auch Kalkablagerungen besser sichtbar machen. Positiv ist laut dem Team um Brian L. Sprague vom Vermont Cancer Center http://bit.ly/2ltXvpa , dass auf diese Art und Weise deutlich mehr Krebserkrankungen erkannt werden.

Anzahl der Biopsien nimmt zu

Auch weniger positive Trends konnten festgestellt werden. Die Häufigkeit, mit der sich Frauen für eine Biopsie wieder in Behandlung begeben müssen, stieg von acht Prozent im Jahr 2005 auf 12,6 Prozent - obwohl versucht wird, diesen Anteil gering zu halten. In Europa ist es auch gelungen, eine verbesserte Diagnostik mit weniger abweichenden Interpretationen der Untersuchungsergebnisse zu erreichen. Verantwortlich dafür könnte sein, dass in Europa mindestens zwei Radiologen die gleichen Untersuchungsergebnisse auswerten.

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