Österreichs Herz-Mediziner für Anhebung des Rauchverbots auf 18 Jahre
Besserer gesetzlicher Schutz vor der Verführung zum Aktivrauchen
Innsbruck/Wiener Neustadt (pts028/13.03.2017/13:50) Die Österreichische Kardiologische Gesellschaft (ÖKG) ist besorgt über den frühen Rauchbeginn und die Zunahme des Tabakkonsums bei jungen Menschen in Österreich und befürwortet die Pläne des Familienministeriums und von Jugendlandesräten, das Rauchverbot von derzeit 16 Jahren auf 18 Jahre anzuheben.
"Nur mehr drei Länder in Europa haben die Altersgrenze für Zigarettenkauf noch nicht auf 18 Jahre angehoben. Alle unsere Nachbarn haben zur Kontrolle auch 'Mystery Shopping' in Tabakverkaufsstellen mit unabhängigen Testkäufern eingeführt und die Mehrzahl der EU-Staaten hat Zigarettenautomaten abgeschafft, weil die elektronische Alterskontrolle unverlässlich ist", so ÖKG-Präsident Prim. Univ.-Doz. Dr. Franz Xaver Roithinger (Landesklinikum Wiener Neustadt). Solche Maßnahmen wären aus kardiologischer Sicht auch für Österreich sinnvoll.
Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto schwerer kommt man später wieder davon los und umso höher wird das Risiko eines frühzeitigen Herzinfarkts oder Schlaganfalls. "Wir appellieren daher an die für den Jugendschutz verantwortlichen Politiker, nicht das Geschäft von Tabakindustrie und -handel zu verteidigen, sondern den gesetzlichen Schutz vor der Verführung zum Aktivrauchen zu verbessern", fordert ÖKG-Sekretär Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler (Medizinischen Universität Innsbruck). "Dazu gehört auch das - leider erst für Mai 2018 geplante - Rauchverbot in allen Lokalen, das gleichzeitig Gäste und Personal vor dem Passivrauchen schützt."
Bezüglich der Anhebung des Rauchverbots von 16 Jahre auf 18 Jahre, soll in Kürze eine Vorentscheidung fallen. Ende März werden die Jugendlandesräte - Jugendschutz ist Ländersache - bei einem Treffen über dieses Thema beraten.
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