Kommunalwirtschaftsforum in Linz
Über 200 Bürgermeister und Entscheider aus der Wirtschaft diskutieren über die lebenswerte Kommune
BGMin Maria-Luise Mathiaschitz, BGM Klaus Luger, BGMin Elisabeth Paruta-Teufer |
Linz (pts005/19.03.2018/07:30) Das Kommunalwirtschaftsforum 2018 in Linz stand unter dem Motto "Gemeinsam handeln für die lebenswerte Kommune".
Linz, am 16. März 2018: Die Initiatoren - Alexander Hohendanner (Deloitte), Alexander Schmidecker (Raiffeisen-Leasing), Josef Stadlinger (Siemens Österreich), Karl Weidlinger (Swietelsky) - sowie der Organisator Business Circle freuen sich über das große Teilnehmerinteresse. Das Kommunalwirtschaftsforum fand am 15. und 16. März 2018 in der Tabakfabrik in Linz statt. Über 200 Entscheidungsträger aus Gemeinden und Städten und der Privatwirtschaft kamen, um sich zu informieren und zu vernetzen.
Kommunalwirtschaftsforum 2018: "Gemeinsam handeln für die lebenswerte Kommune"
Gemeinsames Handeln ist heute wichtiger als je zuvor. Dass dieses Motto des 7. Kommunalwirtschaftsforums treffend gewählt wurde, zeigte der rege Andrang von BürgermeisterInnen aus ganz Österreich. In Zeiten knapper Gemeindebudgets und steigender Herausforderungen der Infrastruktur ist es essentiell, gemeinsam Lösungen jenseits von Länder- und Gemeindegrenzen zu finden.
Gerade die Möglichkeiten der Digitalen Transformation stellen unterschiedliche Anforderungen an den städtischen und ländlichen Raum. Gerhard Hammerschmid brachte das Publikum auf den neuesten Stand der Wissenschaft im Bereich der digitalen Zukunft. Durch sein Know-How konnte er praxisnahe Ratschläge geben, wie Kommunen innovative Projekte richtig umsetzen können. Entwicklung fängt für ihn nicht in der Stadt, sondern im ländlichen Raum an. Denn gerade dort sind Projekte leichter als Versuch umzusetzen. Die großen Impulse, die das ganze Land verändern, kommen seiner Erfahrung nach fast immer aus dem kommunalen Raum. Hammerschmid appellierte an das Publikum, sich bei solchen Vorhaben untereinander zu vernetzen. Denn gerade große und kostenintensive Projekte wie jene der Digitalisierung lassen sich als Zusammenarbeit leichter und mit weniger Risiko umsetzen.
Als eines der innovativsten Projekte des kommunalen Sektors, stellte Bürgermeister Klaus Luger "Schau auf Linz" vor. Das digitale Portal der Stadt Linz erlaubt es BürgerInnen, Probleme der Stadtverwaltung auf einfache Weise direkt zu melden. Durch das persönliche Feedback und die Transparenz des Systems bindet man nicht nur die Bevölkerung verstärkt ein. Auch eine neue, innovationsfreundliche Kultur im Magistrat konnte geschaffen werden, wodurch künftige Projekte leichter umsetzbar sind.
Oft ist der begrenzende Faktor bei der Digitalisierung die Zahl der qualifizierten Arbeitskräfte. Der Innovationsleiter bei Borealis, Jochen Berrens, sieht es daher als Aufgabe von Betrieben, zur Lebensqualität ihrer Region aktiv beizutragen. Durch Zusammenarbeit der Unternehmen mit den Kommunen lassen sich neue Arbeitskräfte in den Regionen nieder, wodurch letztendlich alle profitieren. Ein Drittel aller Mitarbeiter von Borealis Linz besitzen einen Migrationshintergrund. Dass Linz für hochqualifiziertes Personal im Ausland so attraktiv ist, zeigen die Erfolge von Bemühungen der Stadt und ihrer Unternehmen.
Beispiele für nachhaltige Regionalentwicklung präsentierte die Bürgermeisterin von Eisenerz, Christine Holzweber. Die Stadt setzt seit 2007 Aktionen gegen die Leerstände der Region. Denn von den einstigen 13.000 Einwohnern ist heute nur noch weniger als ein Drittel ansässig. Dass diese Leerstände nicht zwangsläufig abgerissen werden müssen, zeigen die Erfolge ihres Projekts "Redesign Eisenerz 2021". Für junge Sportler wurde mithilfe der Nutzung von ungenutzten Gebäuden eine Möglichkeit geschaffen, einen Beruf zu erlernen und parallel Sport professionell zu betreiben. Damit möchte man der Landflucht mit einem verstärkten Angebot an die Jugend entgegenwirken. Im Zentrum einer nachhaltigen Entwicklung der Region stehen für sie parteiübergreifende Zusammenarbeit und persönliche Kommunikation mit den BürgerInnen.
Letztendlich müssen alle kommunalen Bemühungen die Verbesserung der Lebensqualität zum Ziel haben, meint Markus Wissman, Leiter der Smart City Opersations bei CISCO. Für ihn bietet das IoT (Internet aller Dinge) hier effiziente Möglichkeiten für Städte und Gemeinden. Durch die Integration von Sensorik beim ohnehin notwendigen Wechsel zu LED-Leuchtmitteln in der Straßenbeleuchtung, könnten bis zu 80 % der laufenden Kosten eingespart werden. Vernetzte Lösungen in den Städten könnten zudem nicht nur Parkplatzprobleme in Zukunft lösen, sondern die Lebensqualität der Bürger drastisch erhöhen. Dafür sei es aber notwendig, dass auch die Abteilungen der städtischen Verwaltung untereinander vernetzter arbeiten. Ansonsten ist digitale Innovation nicht nur eine wirtschaftliche Belastung, sondern auch wenig effektiv.
Bei diesem Fokus auf die Bemühung der Digitalisierung, kam das Thema der Datensicherheit nicht zu kurz. Der Experte im Bereich der Cyber Security bei KPMG, Andreas Tomek, klärte im Forum die aktuellen Probleme der Gemeinden bei der Umsetzung der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung. Er erklärte Schritt für Schritt, wie die erforderlichen technischen und organisatorischen Maßnahmen von den Kommunen schnell und dabei möglichst budgetschonend umzusetzen sind.
Auf Einladung von Bürgermeister Klaus Luger fanden sich die TeilnehmerInnen des Forums am Abend des ersten Konferenztages zu einem Empfang im Alten Rathaus der Stadt Linz ein. Dies bietet den BesucherInnen und den Vortragenden die Möglichkeit, sich über Projekte in den jeweiligen Kommunen auszutauschen und sich für zukünftige Projekte zusammenzuschließen.
Das Konzept der Veranstaltung, nicht nur auf Vorträge zu setzen, sondern auch Diskussionen, Round Tables und genug Möglichkeiten zum Networking anzubieten, ging bei den Besuchern voll auf.
Das 7. Kommunalwirtschaftsforum zeigte nicht nur die Vorhaben und Herausforderungen der Kommunen, sondern auch Österreichs Entwicklungsstand bei der Digitalisierung. Es müssen dabei neue finanzielle und personelle Mittel freigemacht werden, die starke Partnerschaften zwischen Städten, Gemeinden und der privaten Wirtschaft erfordern. So kann die Lebensqualität von Kommunen weiter ausgebaut werden, um sie für künftige Herausforderungen vorzubereiten.
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