pte20180423017 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Deutscher Maschinenbau profitiert von Konjunktur

VDMA erwartet fünf Prozent Wachstum und nimmt Politik in die Pflicht


Kugellager:
Kugellager: "Made in Germany" ist gefragter denn je (Foto: pixelio.de/Pixelmous)

Frankfurt am Main/Hannover (pte017/23.04.2018/13:30) Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) http://vdma.org erhöht die Wachstumsprognosen für den deutschen Maschinenbau für das laufende Jahr von drei auf fünf Prozent. Das hat VDMA-Präsident Carl Martin Welcker zum Auftakt der heute, Montag, beginnenden Hannover Messe http://hannovermesse.de bekannt gegeben. Grund für den positiven Ausblick seien steigender Umsatz durch bisherige Auftragseingänge und gute Perspektiven.

Offene Grenzen für Handel gefordert

Auf Nachfrage von pressetext erwartet der VDMA laut Olaf Wortmann, Experte für Volkswirtschaft und Statistik des Verbandes, für 2018 einen Produktionswert der deutschen Industrie von rund 227 Mrd. Euro. Unabdingbar für eine exportstarke Industrie seien offene Grenzen zwischen den Handelspartnern: "Eine weltweite Welle des Protektionismus würde uns unmmittelbar treffen", so Welcker. Er fordert die Politik gleichzeitig auf, für den regelbasierten freien Handel einzutreten: "Um den Teufelskreis des Protektionismus zu durchbrechen, sollten die EU und die USA wieder einen Anlauf für ein neues - schlankeres - Freihandelsabkommen nehmen."

Besonders der Export, der drei Viertel des jährlichen Umsatzes deutscher Maschinenbauer ausmacht, boomt: "Wir erwarten hier ein Wachstum auf breiter Basis", wie Welcker betont. Wenngleich Prognosen für das Geschäft mit den USA, die nach Aussagen Welckers "viele Maschinen importieren müssen", wegen des aktuellen Handelskonflikts schwierig zu treffen seien und die Ausfuhren nach China wegen des hohen Ausfuhrwachstums 2017 "an Tempo verlieren", werden Lieferungen in die EU-Partnerländer laut VDMA-Analysten weiter zulegen.

Eine Ausnahme bildet hier allein Großbritannien, selbst einen Rückgang der Exporte um einen zweistelligen Prozentsatz will Welcker nicht ausschließen: "Der Brexit wird deutliche Spuren bei den Investitionen auf der Insel hinterlassen", wie Welcker sagt. 2017 waren die Ausfuhrten in das Vereinigte Königreich um drei Prozent gesunken. "Innerhalb der EU ist nun Italien der größte Exportmarkt der deutschen Maschinenbauer", führt Experte Wortmann aus.

Innovation durch neue Technologien

Digitalisierung und innovative Technologien, wie das von der EU-Kommission geförderte Programm, Künstliche Intelligenz für die Industrie wettbewerbsfähig zu machen, sollen laut Welcker weiter vorangetrieben werden: "Wir fordern die deutsche Politik auf, dem Ansatz der EU-Kommission zu folgen." Risiken, wie derzeit in der öffentlichen Debatte um eine mögliche Robotersteuer diskutiert, liefen Gefahr, überbetont zu werden. "Künstliche Intelligenz bietet erhebliche Chancen für Innovationen", betont Welcker.

"Technologieoffenheit ist hier ein ganz wichtiges Stichwort - der Markt und die Kunden müssen über den Erfolg neuer Technologien entscheiden, nicht Regierungsbeamte", stellt der VDMA-Präsident klar. Die belegte Fläche des Fachbereichs "Digital Factory" auf der Hannover Messe habe sich im Vergleich zum vergangenen Jahr um 50 Prozent erhöht. "Damit hat sich die Digital Factory als ein Zentrum für Digitalisierung auf der Hannover Messe etabliert", so Welcker.

(Ende)
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