Tesla schmeißt "Model 3" aus dem Web-Shop
Stationäre Vertragshändler sollen künftig verstärkt hochpreisige Fahrzeuge in den Markt drücken
"Model 3" von Tesla: Online-Kauf wird schwieriger (Foto: tesla.com) |
Palo Alto (pte017/12.04.2019/12:30) US-Autoriese Tesla http://tesla.com erschwert den Kauf der Standardversion seines "Model 3". Dabei handelt es sich mit einem Preis von 35.000 Dollar (rund 31.000 Euro) um das günstigste E-Fahrzeug des Herstellers. Das Model 3 soll in seiner Standardversion nicht mehr zum Online-Angebot gehören. Dadurch will das Management die Nachfrage nach einem enttäuschenden ersten Quartal 2019 künstlich pushen, berichtet "Bloomberg".
Mehr teurere Modelle
"Der Gedanke bei dieser Strategie ist, dass ein Zwischenhändler die Käufer zu einer teureren Version überreden kann, was im Online-Handel nicht so leicht funktioniert", meint Tim Schuldt, Head of Research Germany bei Pareto Securities http://paretosec.com , gegenüber pressetext. Zuletzt verfolgte Tesla den Ansatz, komplett auf den stationären Handel zu verzichten. Diese Strategie wurde aber mittlerweile ein Stück weit zurückgenommen. Normalerweise ist es laut Schuldt profitabler, online zu verkaufen, weil keine Abgaben an Händler nötig sind. Beim Online-Kauf neigen Kunden allerdings dazu, das günstigste Angebot zu nehmen, was Tesla vermeiden wolle.
Der vergleichsweise günstige Preis der Standardversion des Model 3 wurde von Tesla bei dessen Enthüllung im März 2016 besonders intensiv beworben. Um diese Version des Tesla Model 3 zu kaufen, müssen Kunden künftig zum Händler gehen oder beim Unternehmen direkt anrufen. Alle neuen Tesla-Fahrzeuge haben das Fahrassistenzsystem Autopilot als Standard eingebaut. Das Model 3 mit der Option "Standard Range Plus", das eine Distanz von 390 Kilometern fahren kann, kostet 39.500 Dollar, mit Autopilot inkludiert. Das günstigere Standardmodell hat eine Reichweite von 350 Kilometern.
Cashflow optimieren
"Insgesamt wächst Tesla sehr schnell, die Automobilindustrie ist nicht das Gleiche wie Netflix oder Google, man muss viel investieren", sagt Schuldt. Ihm zufolge macht Tesla derzeit Verluste, weswegen das Unternehmen eine möglichst hohe Optimierung des Cashflow anstrebe. Tesla sei kein Selbstläufer, es bestehe weiterer Kapitalbedarf. "Das Kapital an der Börse zu besorgen, wird unattraktiver. Es ist am besten für Tesla, wenn sie sich aus dem eigenen Cashflow finanzieren können", so Schuldt asbchließend im Gespräch mit pressetext.
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