pte20190926029 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Brexit-Propaganda an britischen Schulen

Laut Labour Party wurden Werbevideos für Boris Johnson auf digitalen Anzeigetafeln entdeckt


Boris-Johnson-Werbung in Schulen verbreitet (Foto: twitter.com, stellacreasy)
Boris-Johnson-Werbung in Schulen verbreitet (Foto: twitter.com, stellacreasy)

London (pte029/26.09.2019/13:30) Die britische Parlamentsabgeordnete der Labour Party, Stella Creasy, hat eine Beschwerde über Brexit-Propaganda an Schulen eingelegt. Auf den digitalen Anschlagtafeln von 3.000 britischen Grundschulen seien Videos aufgetaucht, in denen für den Brexit, die Entscheidungen von Premierminister Boris Johnson und die Tory-Partei geworben wird.

Eltern besorgt über Videos

"Kann der Premierminister in Anbetracht der Geldmengen, die diese Regierung für Brexit-Werbung ausgibt, wenigstens versichern, dass sie in diesem Fall nicht sein Werk war? Und kann er persönlich versprechen, dass unsere Grundschulen von Brexit-Propaganda freie Zonen bleiben", so Creasy bei einer Sitzung des House of Commons im Beisein von Boris Johnson.

Die Videos zeigen schriftliche Aussagen, die Boris Johnsons Politik unterstützen, vor dem Hintergrund der britischen Flagge. "Er hat versprochen, dass der Brexit geschafft wird. Er will Großbritannien vereinigen", heißt es in dem kritisierten Video. Es enthält auch die Behauptung, dass Johnson mehr Geld in Schulen investieren werde.

"Kein Problem mit der Idee"

Die Propaganda-Werbung ist laut dem "Mirror" etwa im Londoner Bezirk Walthamstow aufgetaucht. Mehrere besorgte Eltern hätten sich über die Verbreitung der Videos bei der Labour Party beschwert. Die digitalen Anzeigetafeln würden von der externen Marketingfirma Anomaly Ltd. http://anomaly.com betrieben und normalerweise unpolitische Informationen wie Gesundheitstipps vermitteln.

Der Darstellung Johnsons, wonach er über die Brexit-Werbung nicht Bescheid gewusst hat, widersprach Creasy allerdings nicht in ihren Forderungen. Das Brexit-Video verschwand von den digitalen Tafeln der betroffenen Schulen, bevor Creasy ihre Beschwerde einreichen konnte. Die Abgeordnete räumt auf Twitter ein, dass die Regierung zwar nicht hinter der Propaganda steckt, zeigte sich aber "besorgt darüber, dass der Premierminister grundsätzlich mit der Idee kein Problem zu haben schien".

(Ende)
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