Bestattung Lichtblick möchte Verstorbene kompostieren
Den grünen Gedanken bis zum Ende denken
Wien/St. Christophen/St. Pölten (pts008/08.10.2019/10:00) Was in den USA bereits realisiert wird, möchte das Bestattungsinstitut Lichtblick https://lichtblick.rip auch nach Europa holen. Das Kompostieren von Verstorbenen. Dafür hat die Geschäftsleitung bereits mit dem Unternehmen jenseits des Atlantiks Kontakt aufgenommen und lotet nun aus, ob das auch für Österreich ein gangbarer Weg wäre.
In Österreich gibt es derzeit nur zwei Methoden, um einen Leichnam zu entsorgen. Die Beisetzung in der Erde oder die Verbrennung des Leichnams. Beide Varianten sind eigentlich biologisch unverträglich. Bei der Erdbestattung werden abgesehen von Särgen (Lacke, Kleber usw.) künstliche Gelenke und je nach letzter medizinischer Behandlung auch diverse Chemikalien ins Erdreich gebracht. Für die Verbrennung ist ein hoher Energieaufwand notwendig.
Die Kompostierung erfordert keinerlei Energieeinsatz. Es gibt bereits ein durchdachtes Konzept für die Abschiedsfeier und nur ein paar Monate später könnten sich die Angehörigen statt Asche frischen Humus abholen und ein Bäumchen pflanzen.
Jörg Bauer (GF): "Diese Form der Beisetzung ist freilich nicht für alle geeignet. Allerdings bin ich sicher, dass sie als zusätzliche Bestattungsform viel Zuspruch finden würde. Zu uns kommen täglich Menschen mit neuen Ideen, den Abschied von einem geliebten Familienmitglied oder Freund zu feiern. Ich möchte den Menschen die Gelegenheit geben, diesen Weg so zu gehen, wie sie das möchten. Einmischungen von außen, egal von wem sind fehl am Platz."
Allerdings weiß Bauer, dass er mit solchen Neuerungen noch einen weiten Weg vor sich hat. Viele Gesetze stammen noch aus den Anfängen des 20 Jahrhunderts. Bis heute darf Asche nicht verstreut werden. Zu argumentieren ist das nicht. Die Asche von Leichnamen ist für niemanden eine Gefahr und absolut unbedenklich. Asche eben. In den USA oder zum Beispiel Holland ist das längst kein Thema mehr.
"Die Feuerbestattung und das Verstreuen der Asche ist so alt wie der Mensch. Es wird Zeit, hier mit alten Traditionen zu brechen. Ich sehe bei meinen Schützlingen immer wieder lächelnde Gesichter, denn es ist schön, den letzten Wunsch erfüllen zu können. Derzeit tun wir das gegebenenfalls im Ausland", so Bauer abschließend.
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