pte20210126004 Forschung/Entwicklung, Produkte/Innovationen

Nanopulver-Metall härter als geschmiedete Teile

Breite Anwendbarkeit: Wissenschaftler der Brown University überlisten innere Strukturen


"Goldmünze" aus Nanopartikeln im Labor (Foto: Chen Lab, brown.edu)

Providence (pte004/26.01.2021/06:15)

Forscher der Brown University https://www.brown.edu/ in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island haben einen neuen Weg gefunden, Metalle zu härten. Sie zerstören nicht, wie es beim Schmieden oder Walze üblich ist, die inneren Strukturen der Metalle, sondern wählen den umgekehrten Weg. Sie verbinden nanometergroße Klumpen aus feinstem Pulver so miteinander, dass Korngrenzen vermieden werden. Derart hergestellte Metalle sind bis zu viermal härter als die, die mit klassischen metallurgischen Techniken behandelt wurden. 

 

[b]Ziel ist die optimale Korngröße[/b]

 

„Schmieden und andere Härtungsmethoden sind Top-Down-Methoden zur Veränderung der Kornstruktur, und es ist sehr schwierig, die Korngröße zu erreichen, die optimale Härte ermöglicht“, sagte Ou Chen, Assistenzprofessor für Chemie an der Universität. „Wir haben stattdessen Nanopartikel-Bausteine geschaffen, die beim Zusammendrücken miteinander verschmelzen. Auf diese Weise können wir einheitliche Korngrößen erzielen, die präzise auf die gewünschten Eigenschaften abgestimmt werden können.“

 

[b]“Münzen“ aus edlen Metallen[/b]

 

Chens Team stellte mit dieser Methode runde Plättchen, die sie „Münzen“ nennen, aus Gold, Silber, Palladium und anderen Metallen her, die keinen praktischen Nutzen haben, außer dass die Forscher bewiesen, dass ihre Verschmelzungstechnik funktioniert. Doch sie glauben, dass sie auch Werkzeuge wie Bohrer mit extrem harten Metallen beschichten oder thermische Generatoren herstellen können, die Abwärme in Strom umwandeln. Auch größere Bauteile für industrielle Anwendungen seinen machbar. 

 

[b]Nanoteilchen werden „abgewaschen“[/b]

 

Der Schlüssel für das Funktionieren der Verschmelzung den Nanopartikel zu superfesten Verbindungen liege in der Chemie, so Chen. Normalerweise verhindern so genannte Liganden, das sind Moleküle oder Atome, die sich auf der Oberfläche von metallischen Nanopartikeln anlagern, die innige Verschmelzung der winzigen Teilchen. Chen ist es gelungen, diese Liganden gewissermaßen abzuwaschen, sodass sich die Nanoteilchen schon bei geringem Druck miteinander verbinden, ohne Fehlstellen zuzulassen, die die Festigkeit reduzieren. Die Metalle behielten, wenn sie auf die neue Art hergestellt wurden, ihre sonstigen Eigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit.

 

Mit dem neuen Verfahren lassen sich sogar metallische Gläser herstellen. Diese heißen so, weil ihnen die für Metalle übliche Kristallstruktur fehlt. Sie sind amorph wie richtiges Glas. Metallische Gläser sind sehr hart, lassen sich jedoch leichter verformen als kristalline Metalle. Zudem neigen sie weniger zu Rissbildungen.

(Ende)
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