pte20210201002 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Crowdfunder sollten auf das Wetter achten

Düstere Wolken verhängen laut dänischen Wissenschaftlern Geberlaune potenzieller Investoren


Geldregen: Das klappt eher bei Sonne als bei Regen (Foto: Tumisu, pixabay.com)
Geldregen: Das klappt eher bei Sonne als bei Regen (Foto: Tumisu, pixabay.com)

Kopenhagen (pte002/01.02.2021/06:05)

Wer per Crowdfunding Geld aufstellen will, sollte sich vorher den Wetterbericht ansehen. Denn heiteres Wetter versetzt potenzielle Investoren in Geberlaune, während düstere Wolken auch düstere Funding-Aussichten bedeuten. Das hat eine Studie der Copenhagen Business School (CBS) https://cbs.dk/en ergeben. Es macht also Sinn, Kampagnen möglichst bei Schönwetter zu starten und zusätzliche Marketing-Maßnahmen für graue Tage zu planen.

Wetter-Laune

Die Forscher haben für ihre Studie das Investoren-Verhalten auf der deutschen Plattform Companisto https://companisto.com beobachtet. „Unsere Forschung zeigt, dass Funder an bewölkten Tagen zehn bis 15 Prozent weniger in riskant Crowdfunding-Kampagnen investieren", sagt nun Ali Mohammadi, CBS-Professor für Unternehmertum und Innovation, in einer Aussendung. Das Geschlecht der Investoren spiele dabei keine Rolle, wohl aber deren Expertise. „Wir haben festgestellt, dass unerfahrene Investoren stärker auf düsteres Wetter reagieren", erklärt Mohammadi.

Insgesamt analysierte sein Team 102 Companisto-Kampagnen mit 67.982 Unterstützern. Sie konnten dabei sehen, aus welcher Stadt Funder stammen und an welchem Tag sie investiert haben. Das ermöglichte einen Vergleich mit Wetterdaten, wozu die Forschen einfach die Wolkendichte nutzten. So konnten sie Wetter- von anderen Effekten auf die Investoren-Stimmung unterscheiden. „Interessant ist, dass die Laune nicht direkt mit wirtschaftlichem Wert oder Ertrag eines Investments  zusammenhängt", meint Mohammadi.

Klug starten, klug planen

Es wäre also klug, vor dem Start einer Crowdfunding-Kampagne den Wetterbericht zu studieren und den genauen Starttermin, soweit möglich, auf einen schön sonnigen Tag zu legen. Freilich ist so ein strategisches Timing nicht immer möglich, und während einer Kampagne gibt es wohl ohnehin den einen oder anderen düsteren Tag. Sinnvoll seien daher Strategien, um den Effekt von Schlechtwetter zu minimieren. So helfe es, auf erfahrenere Investoren abzuzielen. „An bewölkten Tagen können Entrepreneure ihre Marketing-Aktivitäten auf eine Art verstärken, die die negativen Auswirkungen von Schlechtwetter mindert", rät zudem Mohammadi.

(Ende)
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