ptp20240823007 Produkte/Innovationen, Technologie/Digitalisierung

Büroeinrichtung mit Künstlicher Intelligenz

Einsatz von KI verändert die Büroeinrichtung


Virtuelle Inszenierung, erstellt mit dem KI-Tool REimagineHome.ai (Bild: officebase)
Virtuelle Inszenierung, erstellt mit dem KI-Tool REimagineHome.ai (Bild: officebase)

Greifensee (ptp007/23.08.2024/10:00)

Mit den aktuellen Tools steht eine "generative KI" zur Verfügung. Sie ist trainings- und regelbasiert und trifft keine Entscheidungen oder Vorhersagen. Um es vorwegzunehmen: Offen bleibt die Frage, ob Interieur und Möbeldesign durch KI maßgeblich verändert werden. Wenn wir KI heute in der Büroeinrichtung nutzen, ist sie ein unterstützendes Werkzeug und kein Ersatz für Kreativität. Dafür ist es wichtig, die Algorithmen der KI ein wenig zu verstehen und ihre Vorschläge kritisch zu prüfen. Designer sollten auf mögliche Verzerrungen und Fehler achten und bedenken, dass KI-Tools auf vielfältigen, aber eben begrenzten Daten basieren.

Acht gängige KI-Tools für Innenarchitektur und Büroeinrichtung

  1. RoomGPT – ein kostenloses Tool, das für alle geeignet ist, die bereits mit ChatGPT vertraut sind. Durch das Hochladen eines Raumfotos und die Auswahl eines gewünschten Designs generiert es Gestaltungsvorschläge. Es ist ideal für die erste Inspiration, ersetzt aber nicht das geschulte Auge eines professionellen Planers.
  2. Microsoft Bing Image Creator – kombiniert die Bing-Suchmaschine mit der Dall-E 2-KI-Technologie, um realistische Designs zu erstellen. Nutzer können detaillierte Anfragen eingeben und erhalten ihre ersten visuellen Inspirationen. Es bleibt die Notwendigkeit, präzise Anfragen zu stellen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen.
  3. Decorilla – verbindet traditionelle Innenarchitektur mit KI. Nach dem Hochladen eines Raumfotos und der Angabe eines Budgets erstellt die KI realistische Renderings und Designkonzepte. Der kostenpflichtige Service bietet umfassende Pakete, die auch Einkaufsliste, Farbvorschläge und Raumlayouts umfassen.
  4. REimagineHome – ist eher für virtuelle Inszenierung, Umbau und Innenarchitektur konzipiert. Es ermöglicht eine sofortige architektonische Umgestaltung und bietet fotorealistische Designideen.
  5. Homestyler – bietet umfangreiche 2D- und 3D-Visualisierungen und eine Bibliothek mit echten Möbeln und Dekorationsgegenständen, wodurch Designs realitätsnah und praktikabel werden.
  6. Foyr Neo – mit über 60'000 gebrauchsfertigen 3D-Modellen und einer intuitiven Benutzeroberfläche ermöglicht Foyr Neo schnelle und effiziente Designprozesse.
  7. DecorMatters – kombiniert KI und Augmented Reality, um realistische Visualisierungen zu erstellen und bietet eine kollaborative Plattform für Designbegeisterte.
  8. Midjourney – ist ein KI-Bildgenerator, der einzigartige und kreative Designkonzepte erstellt und Benutzer dazu inspiriert, neue Gestaltungsmöglichkeiten zu erkunden. Midjourney gehört zu den beliebteren Tools auf dem Markt und ist kostenpflichtig.

Effektive Bedienung von KI-Tools in der Gestaltung

Die effektive Nutzung von KI-Tools in der Büroplanung erfordert präzise Eingaben und klare Vorstellungen: Sogenannte Prompts sind Anweisungen für die KI. Meist haben Sie die Form eines Chats oder von Eingabefeldern beim Textversand. Je nach Anbieter kann es sich auch um Schieberegler oder Auswahlboxen handeln. Das gewünschte Design sollte detailliert in Worten beschrieben werden. Hier sind einige Beispiele:

  1. Viele, klare Begriffe: Mit mehreren Schlüsselbegriffen wird das Design genauer und realitätsnäher.
  2. Präzision: Details wie Größe, Farbe, Stil, Materialien und Atmosphäre sind wichtig. Je genauer die Eingaben, desto präziser die Resultate.
  3. Genügend Daten: Generative KI benötigt teilweise viel Input und viele Informationen, um etwa eine brauchbare Visualisierung produzieren zu können. Man kann auch Beispiele zur Verfügung stellen.
  4. Alltagssprache: Fachjargon und komplizierte Sätze sind eventuell zu kompliziert für die KI, um den Prompt zielgerichtet zu interpretieren.
  5. Stilfrage: Der gewünschte Stil kann beispielsweise Fotorealismus oder Illustration sein. Viele Tools bieten eigene Stilvorgaben, aus denen ausgewählt werden kann.

Zusätzlich zur Beschreibung ist es wichtig, die generierten Ergebnisse zu prüfen und anzupassen, also zum Beispiel erneut generieren zu lassen, um sicherzustellen, dass sie den Vorstellungen entsprechen und für das Ziel des Projekts tauglich sind. KI-Tools sind faszinierend, aber sie dienen als Ergänzung unserer Kreativität und Expertise, nicht als Ersatz.

Vorteile und Nachteile von KI-Designs

KI kann bereits zeitaufwendige Aufgaben wie die Erstellung von Grundrissen und 3D-Modellen leisten, was Designern (und vor allem Amateuren) einen zeitlichen und kreativen Vorsprung bietet. Mit den Tools lassen sich ohne großen Aufwand und spielerisch die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben analysieren und erste maßgeschneiderte Designideen generieren. Das baut für die weiteren Schritte Hürden und Bedenken ab – und es führt in manchen Fällen vielleicht zu wirklich kreativen Lösungen. Fraglich ist, ob der KI-Einsatz hier zu einer Kosteneinsparung führt, schließlich müssen auch KI-Tools angeschafft und bedient werden. Und die Möglichkeiten sind vor allem bei den Gratismodellen beschränkt.

Wirken KI-generierte Designs doch manchmal etwas blass, liegt es daran, dass sie auf bestehenden Daten basieren. Da das meiste auf Trainingsdaten und manuellen Einspeisungen beruht, können Verzerrungen und ungewollten Ergebnisse bis hin zu den bekannten "Halluzinationen" entstehen. Damit einher gehen Kontrollverlust und Frust – hier ist von zukünftigen KI-Modellen Besserung zu erwarten. Doch schließlich fehlt im Dialog mit der Maschine natürlich immer die Emotion. Vor allem im nicht-professionellen Einsatz können KI-Werkzeuge eine Hilfe darstellen. Sie bieten Visualisierungen und erste Design-Ideen. Mit anderen Worten: Für die Büroeinrichtung im professionellen Maßstab führt kein Weg am echten Büroplaner vorbei. Der menschliche Designer bringt eben die emotionalen, kulturellen und auch überraschenden Nuancen ein, die KI-Programme nicht umfassen.

KI bietet bereits Potenziale zur Steigerung der Effizienz und für eine kreative Entfaltung bei der Gestaltung der eigenen Arbeitswelt. Trotz einiger Herausforderungen und Einschränkungen kann der geschulte Einsatz von KI zu brauchbaren Bürogestaltungen führen. Spannend ist vor allem aber der Blick in die Zukunft: Die Büroplanung wird durch die fortschreitende Integration von KI dynamisch bleiben.

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(Ende)
Aussender: officebase.ch
Ansprechpartner: Marianne Müntener
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