Nachhaltige Investments nicht mehr im Trend
Jüngere Anleger der Generation Y und Z orientieren sich laut Stanford-Studie eher an Gewinnen
Geld zählen: Streben nach Gewinnen löst Nachhaltigkeit ab (Foto: HeungSoon, pixabay.com) |
Stanford (pte003/21.01.2025/06:10)
Investoren der Generation Y und Z interessieren sich mittlerweile mehr für hohe Gewinne als für die ökologischen und sozialen Folgen ihrer Veranlagungen. Das haben Forscher der Stanford Graduate School of Business herausgefunden. Sie hatten 2023 die These aufgestellt, dass Investoren auf Fortschritte in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) nur bei boomender Wirtschaft achten, aber nicht in mageren Zeiten.
Kluft schwindet langsam
Seit 2022 haben David Larcker, Amit Seru und Brian Tayan von der Corporate Governance Research Initiative der Hochschule die Einstellung amerikanischer Privatanleger zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen untersucht. Die erste Umfrage aus dem Jahr 2022 offenbarte eine auffällige Kluft zwischen den Generationen. Investoren der Generationen Y und Z drängten danach weitaus mehr als die der Generationen X und Babyboomer darauf, dass Fondsmanager Umwelt- und Sozialfragen ansprechen und weitaus eher bereit waren, dabei Rendite-Einbußen in Kauf zu nehmen.
Der Eifer junger Investoren für ESG begann jedoch im Jahr 2023 nachzulassen. In der jüngsten Umfrage, die im Herbst 2024 durchgeführt wurde, brach er vollständig ein. Im Jahr 2022 hielten es beispielsweise 44 Prozent der jungen Investoren für "äußerst wichtig", dass Investmentgesellschaften ihre Größe und ihr Stimmrecht nutzen, um die Umweltaktivitäten ihrer Portfoliounternehmen zu beeinflussen. Im darauffolgenden Jahr waren es noch 27 und in diesem Jahr nur noch elf Prozent. Auf die Frage, ob Investmentgesellschaften sich für die Verbesserung der Sozial- und Governance-Praktiken einsetzen sollten - "Umwelt" wurde hier ausgeklammert - war der Rückgang noch deutlicher: von 47 auf sieben Prozent.
Altersvorsorge wichtiger
Nur zehn Prozent der jüngeren Investoren wären bereit, mehr als zehn Prozent ihrer Altersvorsorge zu verlieren, um ökologische Verbesserungen wie die Reduzierung der CO2-Emissionen und die Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien zu erreichen - im Vergleich zu 33 Prozent im Jahr 2022. Der Rückgang war ebenso stark, wenn es um die Unterstützung sozialer Themen wie die Beseitigung des geschlechtsspezifischen Lohngefälles und die Bereitstellung von Sozialleistungen für Arbeitnehmer wie Elternzeit und Kindertagesstätten vor Ort ging.
"Es könnte sein, dass die Gruppen, die früher am meisten dafür waren, jetzt die Kosten von ESG nicht mehr tragen wollen, entweder weil sie nicht glauben, dass die erhofften Veränderungen eintreten werden, oder weil sie der Meinung sind, dass die Kosten für einen gesellschaftlichen Wandel durch Geschäftsaktivitäten im Verhältnis zu den Ergebnissen zu hoch sein werden", sagt Tayan abschließend.
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