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Open Finance: Was die neue Finanzwelt für die Branche und deren Kunden bedeutet


Finanzplanung ist Lebensplanung (Foto: iStock)
Finanzplanung ist Lebensplanung (Foto: iStock)

Frankfurt am Main (pts016/18.02.2025/12:20)

Mit Open Banking und Open Finance entwickelt sich die bislang geschlossene Finanzwelt zu einem offenen Ökosystem. Das wiederum soll Innovationen im Finanzmarkt fördern und den Kunden stärker in den Mittelpunkt stellen. Wie Anleger diese Entwicklung für sich nutzen können:

Die fortschreitende Digitalisierung hat in den vergangenen Jahren so gut wie alle Sektoren verändert – auch die Finanzbranche. Der erste Schritt erfolgte unter dem Begriff des Open Banking. Dabei ging es vor allem darum, den Zahlungsverkehr zu flexibilisieren. Und das wiederum war die Grundlage, auf der sich Online- und mobile Banking, Direktbanken und neue Zahlungsanbieter wie Paypal oder Google Pay entwickeln konnten. Für Bankkunden eine unter dem Strich sehr positive und erfreuliche Entwicklung.

"Sie profieren davon beispielsweise in Form von deutlich gesunkenen Gebühren im gesamten Bereich des Zahlungsverkehrs und durch eine deutlich beschleunigte Ausführung von Zahlungsaufträgen", erläutert Prof. Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland).

Doch die Entwicklung, in der sich die bislang eher geschlossene Finanzwelt unaufhaltsam zu einem offenen, kundenzentrierten Ökosystem entwickelt, ist damit noch nicht vorbei. Denn mit Open Finance geht es nun noch einen Schritt weiter: Durch entsprechende Schnittstellen wird es künftig auch möglich sein, sämtliche Daten der Finanzindustrie über den reinen Zahlungsverkehr hinaus wie Depotdaten oder Daten zu Versicherungen auszutauschen, wie es die Wertpapieraufsicht BaFin beschreibt. Zwar wurde die entsprechende EU-Richtlinie, die Financial Data Access Regulation (FIDA), zuletzt gestoppt, da es laut Medienberichten Widerstand aus der Banken- und Versicherungsbranche gegeben haben soll. Dennoch bleibt Open Finance weiter auf der Agenda der EU-Kommission.

Open Finance: Erstmals Überblick über die gesamten Finanzen

"Das ist begrüßenswert", urteilt Tilmes. "Denn durch die Öffnung des Finanzsystems entsteht mehr Wettbewerb in der Finanzindustrie, was wiederum die Innovationstätigkeit fördern dürfte." Und damit könnten, wie es beispielsweise die BaFin erwartet, neue und möglicherweise bessere Produkte, die stärker auf den persönlichen Bedarf der Kundinnen und Kunden zugeschnitten sind, auf den Markt kommen. Gleichzeitig soll sich damit der Zugang zu Finanzprodukten für alle Kundengruppen verbessern, und es sind sogar Kostensenkungen auf Seiten der Finanzindustrie denkbar, die an die Kunden weitergegeben werden könnten.

Aber die Vorteile für die Kunden gehen noch darüber hinaus. "Schließlich bietet Open Finance jedem künftig die Möglichkeit, sich auf einfache Art und Weise einen umfassenden kompletten Überblick über die eigene finanzielle Situation zu verschaffen", so Tilmes. Das kann beispielsweise so aussehen: Man kann künftig über eine einzige Plattform oder eine einzelne mobile App Überblick über alle seine Konten, die man bei verschiedenen Banken oder sonstigen Finanzinstituten hat, bekommen und verwalten. "Insgesamt haben Kunden so mehr Auswahl, mehr Transparenz und eine bessere Kontrolle über ihre eigenen Finanzdaten und Finanzdienstleistungen, die sie in Anspruch genommen haben", folgert Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance, Wealth Management & Sustainability Management an der EBS Executive School in Oestrich-Winkel ist.

Damit wird der Austausch von Finanzdaten einfacher und kundengerechter, womit der Wettbewerbsvorteil von Anbietern entfällt, die Kundendaten horten. Vor allem Banken und Sparkassen müssen sich auf diese schöne neue Finanzwelt einstellen. "Dabei könnten aber gerade qualitativ hochwertige und ganzheitliche Berater davon profitieren, da diese sich die notwendigen Daten für eine zielgerichtete Beratung mit dem Einverständnis des Kunden nun einfacher beschaffen, um ihre Mandanten vollumfänglich beraten zu können", folgert Tilmes weiter.

Open Finance bietet gute Grundlage für eine professionelle Finanzplanung

Das gilt beispielsweise für CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals, also die vom FPSB zertifizierten Finanzplaner, die über die anerkannt beste Ausbildung im Finanzbereich verfügen. "Sie haben – im Gegensatz zu sonstigen Anlage- und Finanzberatern – nicht den verkürzten Blick auf die reine Geldanlage, sondern vielmehr auf die gesamte finanzielle Situation des Kunden", erklärt Tilmes. Eine solche ganzheitliche Beratung, die zudem auf die individuelle Situation des Kunden zugeschnitten ist, hat erhebliche Vorteile, da es keine Beratung von der Stange ist, sondern der Kunde im Mittelpunkt steht und objektiv beraten wird. "Dazu kommt, dass die CFP®-Professionals zu einer laufenden Weiterbildung und vor allem auch den Standesregeln des Verbandes verpflichtet sind", erklärt Tilmes weiter. "Damit ist aus Kundensicht sichergestellt, dass sie auch tatsächlich objektiv beraten werden und ihre Bedürfnisse klar im Mittelpunkt stehen."

Zusammen mit Open Finance bietet das Kunden die Chance, sich um eine Finanzplanung zu kümmern. Denn ein offenes Finanzsystem, in dem der Austausch sämtlicher Daten möglich ist, sofern der Kunde das wünscht, bietet eine klar verbesserte Grundlage, um die für seine spezifischen Anforderungen besten Lösungsvorschläge für seine eigene finanzielle Vorsorge zu bekommen. "Und das wiederum verbessert die Fähigkeit des Finanzplaners, dem Kunden eine durchdachte und maßgeschneiderte Finanzplanung zu bieten", so Tilmes. "Zum Wohle des Kunden, weil Finanzplanung schließlich Lebensplanung ist."

Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. - FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 27 Mitgliedsländern und über 230.000 Zertifikatsträgern. Dessen Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an.

Zentrale Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln. Wichtige Gütesiegel sind der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, der CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER, der EFPA European Financial Advisor® EFA und der CGA® CERTIFIED GENERATIONS ADVISOR. Der FPSB Deutschland hat ferner den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Dafür arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

Ein weiteres Anliegen des FPSB Deutschland ist die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Zu diesem Zweck hat der Verband den Verbraucher-Blog www.frueher-planen.de lanciert. Er informiert neutral, anbieterunabhängig und werbefrei über alle relevanten finanziellen Themen und beinhaltet drei Online-Rechner zur Berechnung der Altersrente und der Basisrente sowie zur Optimierung der Fondsanlage.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.fpsb.de

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(Ende)
Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.
Ansprechpartner: Iris Albrecht
Tel.: +49 681 41 09 806 10
E-Mail: presse@fpsb.de
Website: www.fpsb.de
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