pte20190507002 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Robo-Schlange schützt bedrohte Nashornart

Neues Device von Experten der University of California San Diego implantiert Embryos in Uteri


Device: Hilft der Erhaltung des Nördlichem Breitmaulnashorns (Foto: ucsd.edu)
Device: Hilft der Erhaltung des Nördlichem Breitmaulnashorns (Foto: ucsd.edu)

San Diego/München (pte002/07.05.2019/06:05) Forscher der University of California San Diego http://ucsd.edu haben ein robotisches Device entwickelt, das die Fortpflanzung des vom Aussterben bedrohten Nördlichen Breitmaulnashorns sichern soll. Es handelt sich dabei um einen schlangenähnlichen Roboter, durch den Embryos in die Uteri weiblicher Tiere einer verwandten Spezies eingesetzt werden.

Hauchdünnes Device

Der flexible Roboter ähnelt in seinem Aufbau einem Katheder. Dank dieser Struktur kann das Device durch die gewundene Gebärmutter des Nördlichen Breitmaulnashorns geführt werden. Der Durchmesser beträgt zwei bis drei Millimeter und die Länge ein paar Meter. Den Forschern zufolge hilft eine Kamera bei der Orientierung im Uterus.

Des Weiteren verfügt der Roboter über eine Kammer, in welcher sich der Embryo befindet, der in die Gebärmutter eingesetzt werden soll. Beim verwendeten Material handelt es sich um Edelstahl. "Es ist möglich, das Device wie eine Marionette zu bewegen. Dadurch kann man es in die gewünschte Form bringen", erklärt Michael Yip von der University of California San Diego.

Ansatz noch Zukunftsmusik

Bei dem Nördlichen Breitmaulnashorn handelt es sich um eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Weltweit gibt es nur noch zwei weibliche Exemplare. "Es handelt sich hierbei um eine Tierart, die faktisch ausgestorben ist, da es nur noch weibliche und keine männlichen Exemplare mehr gibt", erklärt Daniela Freyer von der Tierschutzorganisation ProWildlife http://prowildlife.de im Gespräch mit pressetext.

"Fraglich ist, ob die Tiere wieder in das Ökosystem eingegliedert werden können oder nur im Zoo gehalten werden. Da das Südliche Breitmaulnashorn als Leihmutter fungieren soll und Eizellen manipuliert werden müssen, wirft dieser Ansatz auch ethische Fragestellungen auf", schildert Freyer. Sinnvoller wäre es, Arten zu schützen, die zwar bedroht, aber faktisch noch vorhanden sind.

(Ende)
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