pte20250422003 in Forschung

Roboter-Biene kann jetzt sicher landen

Harvard-Forscher haben zweiter RoboBee-Generation Beine wie einem Weberknecht verpasst


Roboter-Biene (links) und ihr natürliches Vorbild (Foto: Harvard School of Engineering)
Roboter-Biene (links) und ihr natürliches Vorbild (Foto: Harvard School of Engineering)

Cambridge (pte003/22.04.2025/06:10)

Einem Forscherteam um Robert Wood von der Harvard University ist es erstmals gelungen, eine Roboter-Biene mühelos landen zu lassen. Bislang haperte es daran, denn die insektenähnlichen Roboter haben zwar exzellente Flugeigenschaften, legen jedoch oft Bruchlandungen hin - ausgelöst von durch die eigenen Flügel verursachten Turbulenzen. Die RoboBee der zweiten Generation hingegen hat lange, dünne Beine, wie eine Schnake, also ein Weberknecht. Jetzt setzt das künstliche Insekt sicher auf, ehe der fatale Bodeneffekt aufgrund der Wechselwirkung mit den Flügeln eintritt.

Abgebremste Landung

"Früher haben wir den Antrieb kurz vor der Landung abgeschaltet und es einfach fallen lassen, in der Hoffnung, dass es aufrecht und sicher aufsetzt", erläuert Christian Chan, Woods Doktorand. Dieses Manko wurde jetzt behoben. Zusätzlich erhielt erhielt die Robo-Biene eine verbesserte Steuerung, die ihr hilft, vor der Landung abzubremsen, sodass sie sanft aufkommt. Diese Verbesserungen schützen die empfindlichen piezoelektrischen Aktuatoren des Roboters, die künstlichen Muskeln, die Flügel schlagen lassen und durch äußere Kräfte bei harten Landungen und Kollisionen leicht brechen.

Die geringe Größe und die Flugfähigkeit der RoboBee bieten faszinierende Möglichkeiten für künftige Anwendungen, darunter Umweltüberwachung und Katastrophenschutz. Zu den bevorzugten Nutzungsmöglichkeiten gehört die künstliche Bestäubung. Chan stellt sich schon Schwärme von RoboBees vor, die durch vertikale Farmen und Gärten der Zukunft schweben, in die sich nur selten echte Bienen verirren.

Bald wird Kabel überflüssig

Derzeit wird die RoboBee noch über dünne Kabel mit Strom versorgt und gesteuert. Ziel ist es, die Bordelektronik und die Energieversorgung zu integrieren. Doch zunächst sei es wichtig gewesen, das Landeproblem zu lösen, sagt Wood. "Die Kabel waren natürlich ein Hindernis für unsere Experimente, doch eine sichere Landung ist eine wichtige Voraussetzung, um diese Leinen entfernen zu können."



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