Schlaganfälle verändern Immun-Epigenetik
Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München belegen Zusammenhang im Mausmodell
Schlaganfall: Ereignis schädigt auch Immunsystem und Herz (Bild: pixabay.com, geralt) |
München (pte021/23.07.2024/11:30)
Ein Schlaganfall verursacht nicht nur akute Schäden im Gehirn, sondern oft auch in anderen Organen wie dem Herzen. Darüber hinaus wird die Epigenetik des Immunsystems beeinflusst, wie Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München herausgefunden haben. Details sind im Fachmagazin "Cell" nachzulesen.
Begleiterkrankungen geklärt
Die Experten sind von der Annahme ausgegangen, dass die hohe Rate an Begleiterkrankungen, die sich nach einem Schlaganfall entwickeln, eine gemeinsame immunologische Ursache haben könnte. Und tatsächlich: Der Ursprung für die Fehlfunktionen in anderen Körperbereichen liegt im Immungedächtnis der blutbildenden Zellen des Knochenmarks.
Mithilfe von Einzelzellsequenzierungen hat das Team in mehreren Organen dauerhafte entzündungsfördernde Veränderungen im Transkriptom bestimmter Immunzellen nachgewiesen. Bestimmte Genabschnitte werden dort somit nach dem Schlaganfall anders ausgelesen, was die Proteinzusammensetzung aus dem Gleichgewicht bringt.
Vernarbungen verantwortlich
Besonders häufig treten diese epigenetischen Modifikationen im Herzen auf, wo sie Vernarbungen auslösen und die Pumpfunktion beeinträchtigen können. "Wir konnten das Protein IL-1b als Hauptverantwortlichen für die epigenetischen Veränderungen identifizieren, die das Immungedächtnis nach einem Schlaganfall beeinflussen", so Experte Arthur Liesz.
Den Konnex zwischen der veränderten Blutbildung im Knochenmark durch überexprimiertes IL-1b und kardiale Dysfunktionen wurde am Mausmodell deutlich. Zudem ließ sich zeigen, dass eine Blockade von IL-1b sowie die Hemmung der Wanderung der entzündungsfördernden Zellen zum Herzen die Herzprobleme nach einem Schlaganfall erfolgreich verhindern.
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