Scientology-Kirche Hamburg feiert 50-jähriges Jubiläum
Scientology-Kirche Hamburg (Foto: Scientology-Kirche) |
München/Hamburg (ptp003/10.09.2023/11:30)
Am ersten Wochenende im September feierte die Scientology Kirche Hamburg mit Mitgliedern und geladenen Gästen ihr 50-jähriges Bestehen in Hamburg. In einer bebilderten Zeitreise bekamen Scientologen der ersten Stunde, neue Scientologen und geladene Gäste einen Einblick in die bewegte Geschichte von Scientology in Hamburg.
Als spezieller Gastsprecher gab ein deutscher Religionswissenschaftler den Anwesenden einen Einblick in seine Arbeit und erklärte, warum aus seiner wissenschaftlichen Sicht Scientology ohne Frage eine Religion ist, wie es auch höchste deutsche Gerichte bestätigt haben.
Zahlreiche Glückwünsche und Grußworte aus dem In- und Ausland erreichten die Hamburger Kirche. Der Leiter einer christlichen Glaubensgemeinschaft überreichte der Kirchenleitung persönlich ein Dankesschreiben dafür, dass seine Gemeinde seit einem Jahr die Räumlichkeiten der Scientology Kirche kostenfrei für ihren Gottesdienst nutzen kann.
Es begann alles im Jahre 1970, als eine Studentin an der Universität Hamburg von einer Reise aus Kanada das Buch "Dianetik – Der Leitfaden für den menschlichen Verstand" von L. Ron Hubbard mit nach Hamburg brachte. Schnell konnte sie zwei weitere Kommilitonen dafür begeistern und der Grundstein war gelegt. Scientology wuchs von einer kleinen Gruppe in einem privaten Wohnzimmer in der Flughafenstraße im Jahre 1970, über die Gründung einer Mission im Jahre 1973 in der Gerhofstraße am Gänsemarkt zu einer großen Scientology Kirche mit mehreren Tausend Quadratmetern am Domplatz im Herzen der Hansestadt.
Scientology in Hamburg kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Insbesondere die 90iger-Jahre und auch das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend waren geprägt von einigen Auseinandersetzungen mit Behördenvertretern, die sich das Ziel gesetzt hatten, die freie Religionsausübung der Kirche sowie einzelner Mitglieder zu beeinträchtigen. Im Gegensatz dazu bestanden die Gerichte jedoch auf Fakten statt auf Meinungen und stärkten mit ihren Urteilen die Rechte der Kirche und ihrer Mitglieder. Von wegweisender Bedeutung war dabei eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichtes Hamburg aus dem Jahre 2004. In einem Rechtsstreit hatte eine Scientologin gegen die von der Stadt Hamburg verbreitete "Technologieerklärung", den sogenannten "Sektenfilter" geklagt, da dessen Verbreitung aus ihrer Sicht einen Eingriff in ihre Religionsfreiheit gemäß Artikel 4 GG darstellte. Das Hamburger Oberverwaltungsgericht urteilte, dass die Verbreitung dieser Erklärung durch die Stadt Hamburg rechtswidrig war und gab der Scientologin Recht.
Im Jahre 2005 wurde dieses Urteil höchstrichterlich vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt u.a. mit den folgenden Worten: "Das Oberverwaltungsgericht hat der Sache nach festgestellt, die Lehren von L. Ron Hubbard bestimmten die Ziele des Menschen, sprächen ihn im Kern seiner Persönlichkeit an und erklärten auf eine umfassende Weise den Sinn der Welt und des menschlichen Lebens. Es hat hierfür beispielhaft verwiesen auf die Lehren von L. Ron Hubbard über die unsterbliche Seele als Träger einer Lebensenergie, die sich durch unzählige Leben wandele, sowie über den an Erlösungsstufen erinnernden Weg zu höheren Daseinsstufen als Ziel des menschlichen Daseins. Das Oberverwaltungsgericht hat zutreffend angenommen, derartige Aussagen der scientologischen Lehre seien geeignet, den Begriff des Glaubens oder der Weltanschauung zu erfüllen."
Der Rückblick auf die vergangenen 50 Jahre beinhaltete auch das Engagement der Hamburger Scientologen in verschiedenen humanitären Bereichen.
Einsatz für die Menschenrechte
"Menschenrechte müssen zu einer gelebten Tatsache gemacht werden, nicht zu einem idealistischen Traum" schrieb einst L. Ron Hubbard. Der Einsatz für die Menschenrechte und insbesondere für die Religionsfreiheit war schon in den 90iger Jahren eine Herzensangelegenheit der Hamburger Scientologen. Mit zahlreichen Großdemonstrationen wiesen sie nachdrücklich auf die Einhaltung der Religionsfreiheit hin. Ende der 90iger / Anfang der 2000er Jahre war Hamburg der Schlusspunkt des Europäischen Marathons für Menschenrechte mit großen Kundgebungen und Konzerten. Mit Hilfe von Informationsständen wurde die Öffentlichkeit über die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte informiert und Tausende von Informationsbroschüren über dieses Menschenrechts-dokument wurden verteilt. Zu Tagen der Offenen Tür kamen Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften und Würdenträger aus Hamburg, Deutschland und der Welt um über die Wichtigkeit nd Einhaltung der Menschenrechte zu sprechen.
30 Jahre Einsatz für ein drogenfreies Leben
L. Ron Hubbard schrieb bereits in den 60iger Jahren "Drogen sind das zerstörerischste Element in der Gesellschaft". Seit den 90iger Jahren sind Hamburger Scientologen in der Drogenaufklärung und -prävention tätig. In der Winterzeit wurden am Hauptbahnhof oftmals warme Getränke und Essen an Bedürftige verteilt. In der Wandelhalle wurde eine Anti-Drogen-Kunstausstellung abgehalten und ab den 2000er Jahren wurden verstärkt Informationsstände, Verteilaktionen auf der Straße und Vorträge durchgeführt. Zurückgegriffen wird dabei auf die Publikationen der als gemeinnützig anerkannten Foundation for a Drug-Free World mit Sitz in den USA. Bis zum heutigen Tag sind mehr als 2,7 Millionen Aufklärungshefte in Hamburg und Umgebung verteilt worden.
Ehrenamtliche Geistliche
Das Motto der ehrenamtlichen Geistlichen lautet "Man kann immer etwas tun". Getreu diesem Motto flogen 2004 Scientologen von Hamburg nach Sri Lanka und blieben für mehrere Wochen, um den Menschen nach der verheerenden Flutkatastrophe in Südostasien zu helfen. Auch nach der Flutkatastrophe im Ahrtal machten sich ehrenamtliche Geistliche auf den Weg, um den Betroffenen die Hilfe zu geben, die benötigt wurde. Und in der Pandemie waren ehrenamtliche Geistliche mit der Gesund-Bleiben-Botschaft in Hamburg unterwegs und verteilten die Informationshefte in Geschäften und der Nachbarschaft. Die Hefte beinhalten grundlegende Informationen, was man tun kann, um sich selbst und andere generell vor Ansteckungen zu schützen. Direkte Hilfe wurde zudem einer befreundeten islamischen Gemeinde gegeben, indem deren Räumlichkeiten regelmäßig desinfiziert wurden, sodass die Gläubigen sicher ihre Gebete verrichten konnten.
Der Weg zum Glücklichsein
Getreu der Regel 12 aus dem Weg zum Glücklichsein, "Schützen und verbessern sie Ihre Umwelt", haben Scientologen in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Säuberungsaktionen in der Hansestadt durchgeführt und so zu einem sauberen Hamburg beigetragen. Auch wurden nahezu 150.000 Hefte "Der Weg zum Glücklichsein" an interessierte Bürger verteilt.
Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte (KVPM)
Auch hier waren Hamburger Scientologen an einer Vielzahl von Aktionen beteiligt, um die Menschenrechte von Psychiatriepatienten zu schützen. Ein Großteil der Arbeit der KVPM besteht darin sogenannte Falldokumentationen von Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie vorzunehmen. Damit kamen in den 90iger-Jahren Fälle sexuellen Missbrauchs von Psychiatern an Patienten ans Licht der Öffentlichkeit. Diese Fälle konnten jedoch strafrechtlich nicht verfolgt werden, da es keine entsprechende Strafrechtsvorschrift im Gesetzbuch gab. Mitglieder der Hamburger KVPM-Gruppe stellten den Entscheidungsträgern in der Politik wichtige Informationen einschließlich der Broschüre "Psychiatrische Vergewaltigung" zur Verfügung, die schlussendlich dazu führten, dass 1998 sexueller Missbrauch in der Therapie unter Strafe gestellt wurde. Auf dem TV-Sender Scientology Network werden zudem die aus Hamburg stammenden Freiheitsmedaillengewinner Nicola Cramer und Bernd Trepping porträtiert, die seit Jahrzehnten Missbräuche in der Psychiatrie aufdecken und sich für den Schutz von Patienten einsetzen.
https://www.scientology.tv/de/series/voices-for-humanity/bernd-trepping-and-nicola-cramer.html
(Ende)
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