Smartphone diagnostiziert nun Herzschwäche
System der Universität Turku und CardioSignal interpretiert Vibrationen des Brustkorbs als Indiz
Zuverlässige Messung der Herzfunktion mit dem Smartphone (Foto: cardiosignal.com) |
Turku/Palo Alto (pte002/10.04.2024/06:00)
Herzschwäche lässt sich dank Forschern der Universität Turku und CardioSignal künftig mit dem Smartphone und einer speziellen App zur Signalauswertung feststellen. Gyrokardiografie heißt diese nicht-invasive Technik zur Messung von Herzschwingungen, die sich auf den Brustkorb übertragen. Dort können sie von den Bewegungssensoren, die in nahezu jedem Smartphone stecken, erfasst und von der App interpretiert werden. Bereits heute lässt sich Vorhofflimmern so nachweisen.
200 Erkrankte identifiziert
Die jüngste Studie der Forscher über die Verwendung von Smartphone-Bewegungssensoren zur Erkennung von Herzinsuffizienz wurde an den Universitätskliniken Turku und Helsinki sowie am Stanford University Hospital durchgeführt. Daran nahmen rund 1000 Personen teil, von denen etwa 200 an Herzinsuffizienz litten. Diese wurden großenteils als Betroffene identifiziert. "Die Ergebnisse, die wir mit dieser neuen Methode erzielt haben, sind vielversprechend und könnten in Zukunft die Erkennung von Herzinsuffizienz erleichtern", sagt Antti Saraste, Professor für kardiovaskuläre Medizin in Turku.
Die Diagnose der Herzinsuffizienz ist schwierig, da Symptome wie Kurzatmigkeit, abnorme Müdigkeit bei Anstrengung und Schwellungen durch eine Reihe von Krankheiten verursacht werden können. Es gibt keinen einfachen Test, um sie festzustellen, und die Diagnose beruht auf einer ärztlichen Untersuchung, Bluttests und anspruchsvollen bildgebenden Verfahren, wie einer Ultraschalluntersuchung des Herzens. Die Forscher fanden heraus, dass die Herzinsuffizienz mit typischen Veränderungen in den von einem Smartphone erfassten Bewegungssensordaten einhergeht.
Grundlegende Veränderung
Anhand der Daten haben die Forscher die Mehrzahl der Patienten mit Herzinsuffizienz identifiziert. Die Analyse der mit dem Gyroskop und dem Beschleunigungsmesser erfassten Bewegungen ist so genau, dass sie dem medizinischen Personal in Zukunft eine schnelle und einfache Möglichkeit zur Erkennung von Herzinsuffizienz bieten könnte. "Die medizinische Grundversorgung verfügt nur über sehr begrenzte Instrumente zur Erkennung von Herzinsuffizienz. Das können wir jetzt grundlegend ändern", sagt Kardiologe Juuso Blomster, Gründungsmitglied und CEO von CardioSignal.
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