Social Media machen Teens zu Binge-Trinkern
30 Minuten pro Tag reichen - Exzessiver Alkoholkonsum bei 17-Jährigen doppelt so wahrscheinlich
Likes: Ansporn für Alkoholkonsum von Teens im Social Web (Foto: pixabay.com, Naji Habib) |
Glasgow (pte017/28.09.2023/12:30)
Teenager werden eher zu Binge-Trinkern, wenn sie nur 30 Minuten pro Tag mit sozialen Medien verbringen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie der University of Glasgow. Das Team um die leitende Wissenschaftlerin Amrit Kaur Purba hat untersucht, wie viel Zeit 14-Jährige mit Apps wie Facebook und WhatsApp verbringen und ob dies mit den Trinkgewohnheiten im Alter von 17 Jahren in Verbindung steht. Das Binge-Trinken wurde durch das Konsumieren von mehr als fünf oder mehr alkoholischen Getränken bei einer einzelnen Gelegenheit definiert.
Studie mit 8.000 Jugendlichen
Insgesamt haben über 8.000 Jugendliche aus ganz Großbritannien an der Studie teilgenommen. Die Expertin fordert nun offizielle Empfehlungen zur Nutzung von sozialen Medien. Denn je mehr Zeit junge Menschen mit sozialen Medien verbrächten, desto wahrscheinlicher sei es, dass sie mit 17 Jahren Alkohol trinken. Daher sei auch die Regulierung von Content, der mit Alkohol in Verbindung steht und von Jugendlichen gesehen wird, von großer Bedeutung.
Die aktuelle Studie zeigt, dass Jugendliche, die zwischen 30 und 60 Minuten pro Tag mit sozialen Medien verbringen, um 62 Prozent wahrscheinlicher sechs Mal oder häufiger pro Monat Alkohol trinken. Bei ihnen war auch das Binge-Trinken um 51 Prozent wahrscheinlicher als bei Teenagern, die im Alter von 14 Jahren weniger als 30 Minuten pro Tag in sozialen Medien online gewesen waren.
Jugendliche, die mehr als zwei Stunden pro Tag in sozialen Medien online sind, trinken fast fünf Mal so wahrscheinlich Alkohol wie jene, die sich weniger als 30 Minuten mit diesen Apps beschäftigen. Die Forscher argumentieren, dass soziale Medien das Trinken von Alkohol fördern, da die Jugendlichen in Posts mit ihren Eskapaden angeben. Die Forschungsergebnisse wurden im "European Journal of Public Health" veröffentlicht.
Wenig wissenschaftliche Belege
2019 veröffentlichten die Chief Medical Officers von Großbritannien Richtlinien zur Bildschirmzeit. Laut den Experten gab es zu diesem Zeitpunkt aber noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die Nennung eines optimalen Zeitraums.
Die Handys sollten sich in der Nacht jedoch nicht in den Schlafzimmern der Kinder befinden und auch nicht beim gemeinsamen Essen benutzt werden, so die Empfehlung. Ein Zusammenhang zwischen der Bildschirmzeit und psychischen Problemen wurde dabei eingeräumt. Es bestand jedoch auch hier ein Mangel an Belegen dafür, dass mehr Zeit vor einem Bildschirm für derartige Probleme verantwortlich war.
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