pte20250213011 in Forschung

Social Web: User wünschen sich Restriktionen

Großteil der Befragten steht für Bekämpfung von Drohungen, Diffamierungen und Fake News ein


Social Web: User sprechen sich für Schutz vor Fake News und Co aus (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Social Web: User sprechen sich für Schutz vor Fake News und Co aus (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Oxford/München (pte011/13.02.2025/11:30)

Die meisten Menschen wünschen sich die Einschränkung von schädlichem Content wie körperlichen Drohungen und Diffamierung in den sozialen Medien. Zu dem Ergebnis kommt eine groß angelegte globale Umfrage der University of Oxford und der Technischen Universität München. Dieser Wunsch besteht auch in den USA, wo mehrere Social-Media-Plattformen, insbesondere Facebook und X, gerade ihre Politik zugunsten einer uneingeschränkten Redefreiheit geändert haben. In Australien hingegen wurde der Zugang für Kinder unter 16 Jahren kürzlich gesperrt.

Klares Stimmungsbild

Befragt worden sind im Herbst 2024 rund 13.500 Personen in sechs europäischen Ländern sowie in den USA, Brasilien, Südafrika und Australien. 79 Prozent sind für die Entfernung von Gewaltaufrufen aus den sozialen Medien. Die mit 86 Prozent stärkste Zustimmung zeigt sich in Deutschland, Brasilien und der Slowakei. Mit 63 Prozent ist auch die Mehrzahl der US-Amerikaner dafür. Nur 14 Prozent meinen, dass Drohungen online bleiben sollten, damit die User darauf antworten können.

17 Prozent der Befragten glauben zudem, dass es erlaubt sein sollte, anstößige Inhalte als Kritik an bestimmten Gruppen online zu stellen. Mit 29 Prozent zeigt sich ein Drittel der US-Amerikaner damit einverstanden. Mit neun Prozent sind davon die wenigsten Brasilianer überzeugt. In Deutschland sprechen sich 15 Prozent für das Posten derartiger Inhalte aus. Das Gros der Teilnehmenden ist hingegen für einen Schutz vor digitaler Gewalt und Fake News. Nur 20 Prozent meinen, dass Anpöbeln nötig sein kann, um seine Meinung richtig zu vermitteln.

Kein einheitliches Bild

Laut dem leitenden Wissenschaftler Yannis Theocharis beruhen die Überzeugungen der Menschen sehr stark auf kulturellen Normen, politischen Erfahrungen und den Rechtstraditionen. Das zeige sich auch bei der Frage, wer für die Schaffung eines sicheren Umfelds verantwortlich sein soll. Zwischen 29 und 39 Prozent der Studienteilnehmer sehen dabei die Plattformbetreiber in der Pflicht. Für die Regierung sprechen sich 37 Prozent der Befragten in Deutschland und Frankreich aus. In der Slowakei sind hingegen nur 14 Prozent der User dafür.

(Ende)
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