pte20250313004 in Forschung

Soziale Medien lösen Wahnvorstellungen aus

Übermäßige Nutzung laut Simon Fraser University noch viel schlimmer als bislang vermutet


Biowissenschaftler Bernard Crespie: Wahnvorstellungen durch Socia Media belegt (Foto: sfu.ca)
Biowissenschaftler Bernard Crespie: Wahnvorstellungen durch Socia Media belegt (Foto: sfu.ca)

Burnaby (pte004/13.03.2025/06:15)

Übermäßiger Social-Media-Konsum kann Narzissmus, Erotomanie - eine Wahnvorstellung, von einer berühmten Person geliebt zu werden - körperdysmorphe Störungen sowie Magersucht verursachen. Das hat Bernard Crespi von der Simon Fraser University herausgefunden.

Wahnvorstellungen möglich

Crespi hat eine systematische Überprüfung der gesamten verfügbaren akademischen Literatur, einschließlich der Analyse von über 2.500 Veröffentlichungen zum Thema Nutzung sozialer Medien und psychische Störungen, vorgenommen. Dabei hat sich gezeigt, dass Wahnvorstellungen bei weitem die häufigste Art von psychiatrischen Störungen im Zusammenhang mit einer starken Nutzung sozialer Medien sind.

"Soziale Medien schaffen Bedingungen, unter denen Wahnvorstellungen leichter entstehen und aufrechterhalten werden können, da es Plattformen und Apps gibt, die die Ursachen der Störung bedienen, und es keine wirksame Realitätsprüfung gibt", kritisiert Crespi und fügt hinzu: "Unsere Forschungsergebnisse erklären Ursachen und Symptome psychischer Erkrankungen und, wie sie durch soziale Medien verschlimmert werden können."

Soziale Medien im Zwiespalt

Laut den Autoren sind soziale Medien von Natur aus nicht problematisch, aber die virtuellen Welten in Verbindung mit der sozialen Isolation vom realen Leben schaffen Umgebungen, in denen Menschen ein wahnhaftes Selbstbild bekommen. Soziale Medien könnten durch ihre Fähigkeit, Gemeinschaften zu schaffen und Menschen ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu vermitteln, durchaus positive Auswirkungen haben. Vor allem labile Personen seien gefährdet.

Die Forscher kommen in der Studie zu dem Schluss, dass Menschen mit Störungen, die mit einem hohen Maß an Wahnvorstellungen einhergehen, davon profitieren würden, wenn sie ihre Nutzung sozialer Medien reduzierten. Die spezifischen Merkmale sozialer Medien, die Wahnvorstellungen fördern, sollen zudem weiter erforscht und nach Möglichkeiten gesucht werden, soziale Interaktionen im Internet realitätsnäher zu gestalten.

(Ende)
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