pte20221214013 in Leben

Sport verlängert das Leben bei Prostatakrebs

Erhöhte Myokin-Werte unterdrücken Forschern der Edith Cowan University zufolge Metastasen


Krebspatient auf dem Heimtrainer: Sport verändert Körperchemie (Foto: ecu.edu.au)
Krebspatient auf dem Heimtrainer: Sport verändert Körperchemie (Foto: ecu.edu.au)

Perth (pte013/14.12.2022/10:30)

Sport bringt selbst für Menschen mit fortgeschrittenem Krebs Vorteile, wie Forscher der Edith Cowan University (ECU) herausgefunden haben. Frühere Studien des Exercise Medicine Research Institute der ECU hatten bereits nachgewiesen, dass Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs die chemische Umgebung ihres Körpers mit sechs Monaten Training dahingehend verändern können, dass das Wachstum von Krebszellen unterdrückt wird.

Kurzes Training genügt

Die Forscher konnten erhöhte Werte von Proteinen beobachten, den Myokinen, die von den Skelettmuskeln produziert werden und das Tumorwachstum unterdrücken. Sie können sogar bei einer aktiven Bekämpfung von Krebszellen unterstützend wirken, indem sie im Körper eine Reihe von Prozessen gegen den Krebs stimulieren. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass bereits eine einzelne Trainingseinheit die Myokine weiter erhöhen und eine zusätzliche Unterdrückung von Krebs hervorrufen kann. Wesentlich dabei ist, dass dieser Vorgang bei Patienten mit unheilbarem, fortgeschrittenem Krebs stattfindet - also bei Patienten, die bereits viele Jahre lang umfassend behandelt worden sind.

Neun Patienten mit Prostatakrebs in einem späten Stadium haben unter Aufsicht der Forscher 34 Minuten lang ein intensives Training auf einem Heimtrainer absolviert. Das Blutserum wurde direkt vor und nach der Einheit und 30 Minuten später abgenommen. Ergebnis: Das Serum verfügte direkt nach dieser "Dosis" Sport über erhöhte Werte der Myokine. In vitro entsprach das einem um rund 17 Prozent unterdrückten Wachstum der Krebszellen. Nach 30 Minuten erreichten die Myokin-Werte und die Unterdrückung des Krebses wieder ihre Ausgangswerte.

Sport verändert Überleben

Laut Studienleiter Rob Newton ist damit ein Durchbruch in der "Exercise Oncology" gelungen. Die in "Prostate Cancer and Prostatic Diseases" veröffentlichten Forschungsergebnisse belegten erstmals, dass Männer mit fortgeschrittenem Prostatakrebs mit einer Einheit intensivem Sport eine direkte Erhöhung der Myokin-Werte erzielen können. "Das hilft uns zu verstehen, warum die Krankheit bei Krebspatienten, die Sport betreiben, langsamer fortschreitet und sie länger leben", so Newton. Alle diese Patienten sind palliativ. Das heißt, es gibt keine Heilung und sie werden eines Tages sterben.

Es gibt jedoch Belege dafür, dass Sport das Überleben verlängern kann. Erhöhte Myokin-Werte sind dabei von großer Bedeutung. Laut Newton ist noch viel Forschungsarbeit zu leisten. Die Ergebnisse der Studie könnten jedoch sofort die Ratschläge für die Krebspatienten mitgestalten. Die optimale Dosis Sport ist derzeit noch nicht bekannt. "Es sind wahrscheinlich mehr als 20 Minuten pro Tag. Es muss dabei Widerstandstraining enthalten sein, um das Muskelwachstum zu fördern, den Umfang und die Kapazität der inneren Apotheke zu vergrößern und die Myokin-Produktion zu stimulieren", schließt Newton.

(Ende)
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