Streaming: Content-Auswahl überfordert User
2,7 Mio. Titel allein im Juni 2023 sorgen für eine langwierige Suche nach den richtigen Inhalten
Nutzer: Qual der Wahl beim Streamen wird immer größer (Foto: Frank Reppold, pixabay.com) |
London (pte004/30.08.2023/06:15)
Angesichts der explosionsartigen Zunahme von Streaming-Inhalten fällt es den Verbrauchern zunehmend schwer, sich zu entscheiden, was sie sich ansehen möchten, so der "State of Play"-Bericht 2023 des Marktforschers Nielsen. Im Schnitt brauchen sie zehn Minuten, um eine solche Entscheidung zu treffen. 2019 waren es erst gut sieben Minuten. Jeder fünfte Sucher wurde nicht fündig und hat sich daraufhin einer anderen Beschäftigung zugewandt.
Weg von der Exklusivität
Zuschauer in den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Mexiko und Deutschland konnten im Juli 2021 unter 1,9 Mio. Videotiteln auswählen. Im Juni 2023 waren es schon 2,7 Mio. Titel. Viele beliebte Sendungen erscheinen in mehreren Streaming-Katalogen, was einen Schwenk der Branche weg von der Exklusivität hin zu einer besseren Monetarisierung unterstreicht, so Nielsen.
Streaming machte im Juli 38,7 Prozent der gesamten TV-Nutzung aus, ein neues Rekordhoch. Gleichzeitig fiel der traditionelle Fernsehkonsum zum ersten Mal unter 50 Prozent. Bei so vielen Auswahlmöglichkeiten und dem Aufkommen von FAST-Kanälen wenden sich die Verbraucher vertrauten Inhalten zu. "FAST" ist die Abkürzung für "Free Ad Supported Streaming", auf Deutsch also "kostenloses, werbefinanziertes Streaming". In den USA beispielsweise nutzen Konsumenten 60 Prozent der Gesamtzeit ihres Streamings, um Sendungen zu sehen, die zuerst auf linearen Kanälen ausgestrahlt worden sind. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Oktober 2022.
Ziel Wettbewerbsvorteile
18 der 25 von US-Frauen im Alter von 18 bis 34 Jahren meistgesehenen Streaming-Beiträge waren im Jahr 2022 klassische TV-Titel. 17 der 25 meistgesehenen Streaming-Titel wurden von US-Männern im Alter von 18 bis 34 Jahren im Jahr 2022 gekaufte. Bei so vielen alten und neuen Inhalten können sich diejenigen, die Inhaltsmetadaten und verbundene IDs nutzen, um den Zuschauern durch Merchandising, Kuration und Data Science die überzeugendsten Programme und relevante Werbung zu präsentieren, einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, heißt es bei Nielsen.
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