Strom kommt künftig aus dem Fesselballon
Neues Solarkraftwerk arbeitet in niedriger Höhe und kann einen Haushalt pro Monat versorgen
So sieht die dezentrale Stromversorgung der Zukunft aus (Illustration: Energy) |
Västerås/Eskilstuna/Chengdu/Guiyang (pte024/02.12.2024/11:39)
Das Solarkraftwerk der Zukunft schwebt oberhalb des Dachfirstes von Einfamilienhäusern, gehalten von Seilen, die im Vorgarten befestigt sind. Entwickelt haben es Forscher der Mälardalen-Universität, der Südwest-Jiaotong-Universität und der Guizhou-Universität. Eines der Seile dient gleichzeitig als Stromleiter, der die erzeugte Energie zu Boden leitet. Das Kraftwerk ist ein halbkugelförmiger, mit einem Gemisch aus Luft und Helium gefüllter Ballon, der seine Rundung gen Himmel reckt.
Zu 100 Prozent einsatzbereit
Das Gemisch ist transparent und für Sonnenlicht fokussierend, sodass der Ballon mehr Energie einfangen kann als von der Natur vorgesehen ist. Das Licht fällt auf eine Fläche aus Solarzellen, die den Boden des Ballons bilden. Die transparente Hülle schützt die Zellen vor Regen, Schnee und Hagelschlag, sagen die Wissenschaftler. Details sind in "Energy" nachzulesen.
Der Ballon hat einen Durchmesser von etwa zehn Metern und wird so positioniert, dass kein Schatten auf ihn fallen kann, etwa von Bäumen. Damit ist er zu 100 Prozent einsatzbereit, wenn die Sonne scheint, heißt es. Anhand von Fallstudien, die auf den Daten der Städte Västerås (Schweden), Vancouver (Kanada), New York, Schanghai und Hongkong basieren, haben die Forscher das jährliche Stromerzeugungspotenzial eines solchen Ballons untersucht.
Schattenwurf ist ein Problem
Ungeachtet der Zeiten, in denen Eis und Schnee die Stromerzeugung behindern, produziert ein solcher Ballon monatlich im Schnitt 392, 424, 428, 334 beziehungsweise 338 Kilowattstunden elektrische Energie. Zum Vergleich: Der jährliche Strombedarf eines Haushalts in Mitteleuropa liegt bei etwa 4.000 Kilowattstunden. In Kombination mit Pufferbatterien könnte ein Solarballon also einen Haushalt mit grünem Strom versorgen, im Winter allerdings nur eingeschränkt.
"Das immense Potenzial verteilter Photovoltaiksysteme für den menschlichen Lebensbereich sollte nicht unterschätzt werden, da sie flexibel sind, sich in der Nähe der Nachfrageseite des Stromverbrauchs befinden, geringe Übertragungsverluste und -kosten aufweisen und Landressourcen schonen", sagen die Entwickler. Probleme könnte es allerdings geben, weil die großen Ballone eine relativ große Fläche verschatten, was gerade in Regionen, die nicht von der Sonne verwöhnt sind, nicht so gut ankommen dürfte.
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