Teens fallen trotz Angst auf Grooming herein
Kinder interagieren im Netz mit Fremden und geben oft allzu leicht persönliche Daten heraus
Mädchen online: Kinder brauchen im Netz besonderen Schutz (Foto: Anil sharma, pixabay.com) |
Sydney/London (pte003/27.09.2024/06:10)
Trotz der Angst vor Grooming, wobei fremde Erwachsene gezielt Minderjährige im Internet ansprechen, haben mehr als 60 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahre täglich Kontakt mit Menschen, die sie nicht kennen. Das hat eine Umfrage der Western Sydney University und der NGO Save the Children ergeben. Befragt wurden 600 Kinder und Jugendliche aus Australien, Finnland, den Philippinen, Kambodscha, Kolumbien, Kenia und Südafrika.
Schutz vor Grooming gefordert
Es sei ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz nötig, um Kinder vor Grooming zu schützen, sagt Amanda Third, Professorin für Sozialwissenschaften und Co-Direktorin des Young and Resilient Research Center an der Hochschule in Sydney. Regierungen, NGOs, Technologieplattformen, Lehrer, Eltern, Betreuer und die Kinder selbst spielten dabei eine wichtige Rolle.
"Kinder und Jugendliche finden ihre eigenen Wege, um dieses Problem anzugehen und Lösungen zu finden, aber sie fordern uns auch auf, ihnen und ihren Betreuern die Fähigkeiten und das Wissen zu vermitteln, die sie benötigen, um sich sicher in diesen sich schnell entwickelnden digitalen Umgebungen zurechtzufinden", sagt Third. Um dieses Problem so effektiv wie möglich anzugehen, sollten die Ansichten und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen gehört und sie als aktive Partner in den Forschungs- und Politikgestaltungsprozess einbezogen werden.
Politik mit Betroffenen machen
Mit zunehmendem Alter und sozialer Reife neigen Kinder und Jugendliche dazu, online mit Fremden in Kontakt zu treten, motiviert durch den Wunsch nach Freundschaft, Spaß und Spiel, gefolgt von dem Begehren, über Trends und Ereignisse informiert zu bleiben und sich über gemeinsame Interessen auszutauschen, meint Third.
Obwohl Kinder aller Kulturen und Altersgruppen Menschen, die sie nicht kennen, misstrauischer gegenüberstanden als Menschen, die sie persönlich kannten, hätten die meisten dennoch keine Scheu, mit unbekannten Personen zu interagieren. "Wir müssen eine digitale Umgebung fördern, die nicht nur sicher, sondern auch bereichernd ist und es Kindern ermöglicht, ohne Angst zu erkunden, zu lernen und zu wachsen", fordert Steve Miller, Global Director of Child Protection bei Save the Children.
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