Toleranzgespräche 2025: "WahnSinn – Welt in UnOrdnung?"
Eröffnung mit Cathrin Kahlweit – Europa im Umbruch – Strategien für die Sicherheit
Klagenfurt (pts020/18.03.2025/13:30)
Über Europa und die neue Weltunordnung diskutieren anerkannte ExpertInnen aus Literatur, Wissenschaft und Wirtschaft bei den 11. Europäischen Toleranzgesprächen, die heuer vom 1. bis 7. Juni in Villach und Fresach stattfinden. Aktualität gewinnen die Gespräche vor allem nach dem dramatischen Umbruch, der seit dem Amtsantritt des neuen US-Präsidenten sichtbar wird, und den noch gar nicht absehbaren Folgen für die internationalen Beziehungen. www.fresach.org
Das Tagungsprogramm wurde am Dienstag in Klagenfurt vorgestellt und listet bekannte Vortragende auf. So konnte die langjährige Korrespondentin der Süddeutschen Zeitung, Cathrin Kahlweit, für die Eröffnungsrede gewonnen werden, mit am Podium sitzen unter anderem die Kärntner Schriftstellerin Lydia Mischkulnig, die deutschen Demokratieforscher Veith Selk, Ursula Birsl und Cornelia Koppetsch oder auch der streitbare Chef der IG AutorInnen Autoren, Gerhard Ruiss. Tickets können schon jetzt geordert werden, die Eintrittspreise bleiben unverändert.
Wege aus der Lethargie
"Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben die Politik in Europa, den Optimismus und Zukunftsglauben gelähmt", analysierte Kuratoriumspräsident Hannes Swoboda bei der Programmvorstellung in Klagenfurt. Und natürlich sei es ist nicht leicht, für diese vielen Krisen Auswege zu finden. "Aber der Westen, besser die demokratisch gesinnten Kräfte, sollten nicht verzweifeln. Jetzt geht es darum, trotz der schlechten Nachrichtenlage in der Welt positive Strategien zu entwickeln und Antworten zu finden, damit die Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft zurückkehrt."
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser warnte im selben Kontext vor dem gefährlichen Verlust an Vertrauen in die Institutionen unserer Demokratie. Gerade jetzt müssten wir uns umso mehr auf die Werte besinnen, die unsere Gesellschaften zusammenhalten: Toleranz, Demokratie und die unbedingte Achtung der Menschenrechte. Superintendent Manfred Sauer verwies auf jene Menschen, die sich nicht mehr verstanden fühlen und appellierte an die Politik, Wege aus der Negativspirale zu gehen und positive Erzählungen zu liefern.
Für die Stadt Villach betonte Bürgermeister Günther Albel, dass es für ein Klima des Vertrauens und gedeihlichen Zusammenlebens unbedingt Offenheit, Bereitschaft zum Kompromiss und zum Verständnis der jeweils anderen Position braucht. Freie und offene Debatten seien eine Grundvoraussetzung für Demokratie und Sicherheit, entscheidend ist dabei der Respekt für andere Meinungen und die Bereitschaft, nach Wahrheit zu suchen. Den Glauben und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft dürfe man niemals aufgeben.
Vom politischen Aufruhr zur globalen Neuordnung
Politik-Experten fordern Europa dazu auf, den globalen Geltungsanspruch seiner Werte und Normen einzuschränken und sich stattdessen auf das eigene Territorium zu konzentrieren. Das heißt nicht, den moralischen Anspruch und die entsprechenden Werte aufzugeben, sondern im Sinne einer möglichen Verständigung auch mit Ländern, die diese Ansprüche nicht teilen oder diese Werte grob verletzen, zu sprechen. Wir müssen also Wege finden, die verständliche Empörung über grobe Verstöße gegen Völkerrecht und Menschenrechte zu überwinden und der neuen Realität ins Auge blicken.
Eine solche Neuordnung ist wohl auch die Voraussetzung für die Neuordnung der Migrationsbewegungen und der Klimapolitik. Beide setzen ein Minimum an globaler Zusammenarbeit voraus – wie dies auch für die effektive Bekämpfung zukünftiger Umweltkrisen und Pandemien nötig ist. Diese Kooperation verhindert nicht einen fruchtbaren und friedlichen Wettbewerb zwischen den großen Mächten, sondern ermöglicht gemeinsame Lösungen. Nicht die Störung oder sogar die Zerstörung der anderen Seite darf das Ziel sein, sondern Vorteile für alle durch bessere Lösungen.
Wahnsinn als Weckruf
Die aktuellen, vielfach negativ empfundenen Entwicklungen in Politik und Wirtschaft sind ein Weckruf für alle besonnenen Kräfte, adäquat zu reagieren. Die Organisation des Denk.Raum.Fresach will dazu beitragen, die Nachrichtenlage besser zu verstehen und einordnen zu können – gemeinsam mit spannenden Denkern, so unter anderem mit dem Philosophen Wolfram Eilenberger beim Ethikforum am 4. Juni oder den Theologen Claudia Paganini, Peter Allmaier und Jaron Engelmayer beim Europaforum am 5. Juni. Das Wirtschaftsform am 6. Juni wird nicht nur dem C(r)ash-Kurs der neuen US-Administration mit Trump 2.0 gewidmet sein, sondern auch möglichen Strategien für die ländliche Entwicklung in Europa.
Aufbruch zu Pfingsten
Die 11. Europäischen Toleranzgespräche finden in der Pfingstwoche statt und beginnen mit dem Literaturforum am 1. Juni in Fresach. Weitere Highlights sind das Jugend- und Ethikforum am 4. Juni, das Europaforum und die Verleihung des Europäischen Toleranzpreises in Fresach am 5. Juni sowie das Wirtschaftsforum und der Poetry Slam am 6. Juni. Den Abschluss macht ein Toleranzfrühstück am Samstag, den 7. Juni. Zum Thema WahnSinn gibt es auch eine Sonderausstellung im Evangelischen Museum. Die #ETG25 werden von Stadt Villach, Land Kärnten, Evangelischer Kirche, Kunstministerium und weiteren Organisationen unterstützt.
Spendenkonto: Kärntner Sparkasse: IBAN: AT81 2070 6046 0027 0492
Weitere Informationen: Denk.Raum.Fresach, www.fresach.org
Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald, E-Mail: presse@fresach.org, Tel.: 0699 1 811 4006
Fotos zur Präsentation des Programms der Europäischen Toleranzgespräche 2025 in Klagenfurt stehen hier als Download kostenfrei zur Verfügung.
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