Tool soll Unternehmen vor Narzissten schützen
Forscher der San Francisco State University stellen enthüllende Fragen für Einstellungsgespräche
Narzisst: Firmen können sich davor schützen (Bild: Tumisu, pixabay.com) |
San Francisco (pte002/29.10.2024/06:05)
Das Tool "Narcissism Interview Scale for Employment" von Psychologen der San Francisco State University soll Unternehmen im englischsprachigen Raum davor schützen, Narzissten einzustellen. Diese fühlen sich stets bekanntlich überlegen und unterschätzen die Leistungen anderer. Das kann insbesondere für Unternehmen schwere Schäden bedeuten.
Entlarvende Fragen
NISE besteht aus einer Reihe von verhaltens- und situationsbezogenen Fragen, die sich in ein Vorstellungsgespräch integrieren alassen. So werden die Befragten gebeten, ihre Herangehensweise an die Führung eines Teams zu beschreiben. In einer anderen Frage werden die Kandidaten gefragt, wie sie vorgehen würden, wenn sie mit einem Plan nicht einverstanden sind, den der Rest ihres Teams gutheißt – und das Projekt erfordert eine einstimmige Zustimmung, um voranzukommen.
Die Interviewer sind darin geschult, die Antworten der Kandidaten zu bewerten, und bieten so eine wissenschaftlichere und konsistentere Möglichkeit, die Neigung eines Kandidaten zu narzisstischer Selbstüberschätzung zu beurteilen. "Wir haben uns auf Narzissmus konzentriert, weil es eines der am häufigsten diskutierten Merkmale von Menschen ist", sagt der Psychologieprofessor Kevin Eschleman.
"Es steht für viele Dinge, die in einem Team schiefgehen können. Aber es ist ein Merkmal, das kurzfristig sehr attraktiv ist. Narzissten sind oft sehr zielorientiert und kurzfristig sehr erfolgreich. Jemand, der einen hohen Narzissmusgrad hat, wirkt auf den ersten Blick überzeugend", unterstreicht der Wissenschaftler.
Schwarze Schafe meiden
Das Projekt begann vor vier Jahren, als Eschleman einen Anstieg der Anfragen von Unternehmen zu effektiven Teams, zur Kandidatenauswahl und zur Vermeidung von "schwarzen Schafen" registrierte. Unternehmen ließen sich leicht von der Papierform eines Bewerbers verführen. Aber wenn die Persönlichkeit nicht richtig berücksichtigt werde, könne dies teamorientierte Umgebungen zum Scheitern bringen.
Die Autoren räumen ein, dass diese Einschätzung keine perfekte Wissenschaft ist. Es gebe sehr viele Faktoren für den Aufbau eines erfolgreichen Teams und einer gesunden Arbeitsumgebung. Sie hoffen jedoch, dass ihr Tool die Erfolgschancen erhöht. Sie wollen sicherstellen, dass es einfach zu bedienen ist und an unterschiedliche Arbeitsumgebungen angepasst werden kann.
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