Torfmoore: Goldsucher belasten das Klima
Zerstörung setzt laut aktueller Studie der University of Arkansas große Mengen an CO2 frei
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Goldsuche in einem Torfmoor in Peru: fatal für die CO2-Bilanz (Foto: ioppublishing.org) |
Fayetteville/Karlsruhe/London (pte001/12.03.2025/06:00)
Die Suche nach Gold im südlichen peruanischen Amazonasgebiet hat verheerende Auswirkungen auf das Klima, warnen Forscher der University of Arkansas. Bisher zerstörten die Goldsucher mehr als 550 Hektar Torfmoor, wodurch 0,2 bis 0,7 Mio. CO2 freigesetzt wurden. Noch besorgniserregender sei, dass über 55 Prozent dieser Zerstörung in den vergangenen zwei Jahren stattgefunden hat und damit den kumulierten Schaden der vergangenen 30 Jahre übersteigt.
Moore wertvoller als Wälder
Moore speichern auf einer bestimmten Fläche so viel CO2 wie Wälder auf einer siebenmal größeren Fläche. Daher ist die Zerstörung von Mooren weitaus gefährlicher für das Klima als das Roden von Wäldern. Der Bergbau in Torfmooren macht derzeit etwa neun Prozent aller Bergbauaktivitäten in der Region aus, wächst aber schnell.
Setzt sich dieser Trend fort, könnte der Torfabbau bis 2027 rund ein Viertel des gesamten Bergbaus ausmachen. Schon jetzt sind 63 von 219 Torfmoorgebieten betroffen, wodurch über 10.000 Hektar unmittelbar gefährdet sind. Dies könnte zur Freisetzung von bis zu 14,5 Mio. Tonnen CO2 führen. Zum Vergleich: Peru emittiert pro Jahr rund 55 Mio. Tonnen des Klimagases.
Satellitendaten zeigen Ausmaß
Die Forscher haben die Zerstörung der Torfmoore mithilfe von Satellitendaten aus dem Landsat-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA aus mehr als 35 Jahren verfolgt. Und die Zukunftsaussichten sind düster. "Der Bergbau breitet sich in diesen empfindlichen Gebieten schnell aus, weil es einfacher geworden ist, diese abgelegenen Abbaugebiete zu erreichen, und es nicht genug Strafverfolgungsbehörden gibt, um das Gebiet zu schützen", so John Householder.
Der Biologe am Karlsruher Institut für Technologie warnt: "Wenn wir die Zerstörung nicht verlangsamen, könnten die Schäden an den Torfmooren des Amazonasgebietes dauerhaft sein, mit schwerwiegenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen in der Zukunft." Die Forscher haben ihre Studie in "IOP Publishing" veröffentlicht.
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