TSMC baut "fortschrittlichsten Chip der Welt"
Rechengeschwindigkeit soll gegenüber letztem Prozessor um zehn bis 15 Prozent höher sein
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Prototyp des neuen Höchstleistungschips von TSMC im Labor (Foto: tsmc.com) |
Hsinchu (pte003/10.04.2025/06:10)
Mit Strukturen von nur zwei Nanometern erreicht die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) jetzt die nächste Stufe der Miniaturisierung von Mikroprozessoren. Das Unternehmen nennt sein Produkt, das ab Sommer in Serie geht, den "fortschrittlichsten Chip der Welt". Die Rechengeschwindigkeit soll gegenüber dem bisher fortschrittlichsten Prozessor um zehn bis 15 Prozent höher sein. Die Leistungsaufnahme ist zudem um 20 bis 30 Prozent geringer.
Kleiner und leistungsfähiger
Die Anwendungspalette ist enorm. Smartphones, Laptops und Tablets bekommen mehr Leistung und wegen des geringeren Strombedarfs steigen die Akkulaufzeiten. So sind kleinere und leichteren Geräte in Sicht. KI-gesteuerte Tools - Sprachassistenten, Live-Übersetzer und autonome Systeme - werden effizienter arbeiten, und Rechenzentren können ihren Stromverbrauch senken, heißt es.Apple will die nächste Generation seiner Smartphones mit dem neuen Prozessor ausstatten.
Auch Branchen wie die Robotik und autonome Fahrzeuge werden davon profitieren. Mit der höheren Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit von Zwei-Nanometer-Chips werden Systeme aus diesen Sektoren reaktionsschneller, genauer und sicherer. Die Produktionstechnik für den neuen Chip ist höchst anspruchsvoll. Die Strukturen werden mit extrem-ultraviolettem Licht erzeugt. Dieser Prozess erfordert eine außergewöhnliche Präzision, was die Produktionskosten in die Höhe treibt.
Chips als Schutz vor China
TSMCs Innovation hat nicht nur technologische, sondern auch geopolitische Bedeutung. Taiwans Dominanz bei Mikrochips hat dem Land den Spitznamen "Silicon Shield" eingebracht - ein Begriff, der widerspiegelt, wie sehr die Industriestaaten, insbesondere die USA, aufgrund ihrer Dominanz im globalen Technologie-Ökosystem daran interessiert sind, das Land vor potenziellen Bedrohungen, insbesondere aus China, zu schützen.
Das ist auch der Grund dafür, dass Taiwan, das von US-Präsident Donald Trump mit einem Zoll in Höhe von 32 Prozent belegt worden ist, keine Gegenzölle plant. Und auch TSMC kann, wie immer sich der Handelskrieg entwickelt, sicher sein, dass seine neuen Prozessoren reißenden Absatz finden. Bei solchen Vorteilen spielt der Preis eine untergeordnete Rolle. Zudem hat die taiwanesische Regierung die Produktion dieser Chips auch im Ausland erlaubt.
TSMC betreibt Fertigungsstätten in den USA, die bisher nur Chips mit größeren Strukturen produzieren durften. TSMC will in absehbarer Zeit "sorgfältig prüfen", ob das Unternehmen in den Vereinigten Staaten eine 2-Nanometer-Fabrik aufbaut, die Investitionen von bis zu 30 Mrd. Dollar erfordern würde.
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