Utah: App-Stores für Kinderschutz zuständig
Social-Media-Plattformen gewinnen das Rennen - Apple, Google und Co geraten unter Zugzwang
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Utah State Capitol: Abgeordnete verabschieden Kinderschutzgesetz (Foto: nmnm, pixabay.com) |
Salt Lake City/Menlo Park (pte001/07.03.2025/06:00)
Utah hat jetzt als erster US-Bundesstaat ein Gesetz verabschiedet, das App-Stores verpflichtet, das Alter ihrer Nutzer zu überprüfen und die Zustimmung der Eltern einzuholen, wenn Minderjährige Anwendungen auf ihre Geräte herunterladen wollen. Ähnliche Pläne gibt es in acht weiteren Bundesstaaten. Meta, unter anderem Betreiber von Facebook, Instagram und WhatsApp, hat das Gesetz initiiert, das Apple und Google, die Giganten der App-Stores, in Zugzwang bringt. Damit sind Meta und andere Plattformen fein heraus, weil sie sich die mühsame Überprüfung des Alters ersparen können.
Social-Web triumphiert
Meta und andere Social-Media-Unternehmen unterstützen die Übertragung der Verantwortung für die Altersüberprüfung auf App-Stores, da sie kritisiert werden, nicht genug zu tun, um zu überprüfen, ob keine Kinder unter 13 Jahren sie nutzen. "Eltern wünschen sich eine zentrale Anlaufstelle, um das Alter ihres Kindes zu überprüfen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Meta, X und Snap Inc. "Der App-Store ist der beste Ort dafür", heißt es.
Die App-Stores sind anderer Meinung. App-Entwickler seien besser in der Lage, die Altersüberprüfung und andere Sicherheitsmaßnahmen zu handhaben. Würden App-Stores dazu verpflichtet, das Alter zu überprüfen, müssten alle Benutzer sensible Identifikationsdaten wie Führerschein, Reisepass, Kreditkarte oder Sozialversicherungsnummer angeben, selbst wenn sie keine altersbeschränkte App nutzen möchten, argumentiert beispielsweise Apple.
Datenschutz-Argumente
"Da viele Kinder in den USA keine von der Regierung ausgestellte Ausweise haben, müssen Eltern noch sensiblere Dokumente vorlegen, nur damit ihr Kind auf Apps zugreifen kann, die für Kinder gedacht sind. Das ist weder im Interesse der Sicherheit noch des Datenschutzes der Benutzer", so der iPhone-Konzern in seinem jüngsten Online-Sicherheitsbericht.
Apple betrachtet das Alter als Privatsphäre und will es den Nutzern überlassen, ob sie es offenlegen möchten. Das Unternehmen "bietet Eltern die Möglichkeit, altersgerechte Parameter für das Herunterladen von Apps festzulegen", so das möglicherweise fadenscheinige Argument. Der Google Play Store mache dasselbe.
Apple und Google gehören zu einer ganzen Reihe von Technologieunternehmen, die sich dafür einsetzten, den Gesetzentwurf in Utah abzulehnen. Im vergangenen Jahr half Apple dabei, einen Gesetzentwurf in Louisiana zu verhindern, der App-Stores dazu verpflichtet hätte, bei der Durchsetzung von Altersbeschränkungen zu helfen.
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