Zahlengenerator lässt Hackern keine Chance
Allein der Zufall macht das Auslesen generierter Codes beim Online-Banking schier unmöglich
Wang Qijie mit dem Prototyp des neuen Zahlengenerators (Foto: ntu.edu.sg) |
Singapur/New Haven/Dublin (pte026/01.03.2021/12:30)
Zahlenfolgen, wie sie beispielsweise beim Absichern des Online-Bankings per Zufallsgenerator erzeugt werden, lassen sich von Hackern vorhersagen, wenn sie den Algorithmus kennen, mit dem sie erstellt werden. Auch wenn es unwahrscheinlich ist: Mehr -Sicherheit kann nicht schaden, sagten sich Forscher aus Singapur, den USA und Irland, und entwickelten einen Generator, der gewissermaßen abhörsicher ist.
Der Generator besteht aus einem verspiegelten trichterförmigen Hohlraum, in dem sich ein winziger Laser befindet. Dieser emittiert Licht, das an den Innenwänden reflektiert wird. Zudem interagieren die hindurchflitzenden Lichtstrahlen miteinander. So erzeugen sie ein Muster, das nicht reproduzierbar ist.
[b]Zwei Tests bewiesen die Wirksamkeit des Systems[/b]
Professor Wang Qijie. Elektrotechniker und Photoniker an der Nanyang Technological University Singapur (NTU und seine Kollegen von der Yale University https://www.yale.edu/ in New Haven im US-Bundesstaat Connecticut und des Trinity College Dublin https://www.tcd.ie/ veröffentlichten ihr Forschungsergebnis in der Renommierten Fachzeitschrift „Science". Sie beschrieben, wie sie die Wirksamkeit ihres Zufallszahlengenerators anhand von zwei Tests überprüften, darunter einem des US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology https://www.nist.gov/ (NIST) in Gaithersburg im Bundesstaat Maryland.
Die Tests zeigten, dass der neue Zahlengenerator sicherer und schneller ist als bisher eingesetzte. Damit könne er dazu beitragen, die Benutzerdaten in einer Welt zu schützen, die sich immer mehr auf Internet-Transaktionen stütze, sagt Qijie. „Aktuelle Zufallsgeneratoren sind anfällig für Angriffe von Hackern", so der Experte aus Singapur. „Unser System ist sicherer, da es eine unvorhersehbare Methode zum Generieren von Zahlen verwende."
[b]250 Terabyte pro Sekunde[/b]
Das Lasersystem kann 250 Terabyte Zufallsbits pro Sekunde erzeugen, mehr als 100 Mal schneller als aktuelle computergestützte Zufallszahlengeneratoren. Bei dieser Geschwindigkeit würde das System nur etwa zwölf Sekunden benötigen, um eine Reihe von Zufallszahlen zu generieren, die der Informationsgröße in der größten Bibliothek der Welt entsprechen, der US Library of Congress https://www.loc.gov/ in Washington.
Jetzt arbeiten die Forscher daran, das System praxistauglich zu machen. Dazu wird der Laser in einen kompakten Chip integriert, der die erzeugten Zufallszahlenfolgen direkt in einen Computer einspeist.
(Ende)
Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |