Zukunft positiv gestalten: PH NÖ präsentiert Futures-Literacy-Buch
Podiumsdiskussion bei "Futures-Literacy"-Präsentation (Foto: PH NÖ/Legenstein) |
Wien (pts013/10.11.2023/11:20)
Rotkäppchen als Roboter, der böse Wolf auf der Artenschutzliste: Wie Kinder Zukunft imaginieren und welche pädagogischen Potenziale das birgt, erforscht ein neuer Sammelband der PH NÖ.
Futures Literacy, zu Deutsch Zukunftsgestaltungskompetenz, ist laut UNESCO eine zentrale Fähigkeit im beginnenden 21. Jahrhundert. Der Sammelband Futures Literacy. Zukunft lernen und lehren, herausgegeben von Carmen Sippl, Gerhard Brandhofer und Erwin Rauscher von der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich (PH NÖ), untersucht erstmals, wie Schulen Zukunftsgestaltungskompetenz vermitteln können. Das Buch wurde am 7. November 2023 feierlich im Saal Wellenstein des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung präsentiert.
Pädagogischer Alltag mit Zukunft
Erwin Rauscher, Rektor der PH NÖ, beschrieb eingangs die Herausforderungen der Gegenwart: Klimawandel, Krieg, Künstliche Intelligenz. Gerade Schulen seien gefordert, darauf zu reagieren, denn: "Die Zukunft kommt nicht von selbst, sie wird von Menschen erzeugt. Die Aufgabe von Schule ist es, die Zukunft verantwortlich mitzugestalten."
Weil die Welt immer komplexer werde, sei die Fähigkeit, sich alternative Zukünfte vorzustellen, wichtig für Schulen, betonte Susanne Buck vom BMBWF. "Von der Bloom'schen Lernzieltaxonomie bis zu Umweltbewusstsein: Futures Literacy ist vielfältig an den pädagogischen Alltag anschlussfähig. Der Sammelband zeigt dies in eindrücklicher Weise."
Auch Christine Maaß von der österreichischen UNESCO-Kommission strich hervor, wie wichtig die Entwicklung von positiven Zukunftsvorstellungen sei. Die UNESCO arbeitet seit 2012 an der Stärkung von Zukunftsgestaltungskompetenz. Umso mehr freue man sich, dass das Konzept nun Eingang in den pädagogischen Alltag finde, wie die Publikation der PH NÖ zeige.
"Imagination ist der Schlüssel"
Carmen Sippl leitet an der PH NÖ das Zentrum Zukünfte•Bildung. Die Mitherausgeberin des Sammelbands versteht "Imagination als Fähigkeit des Menschen, sich Unbekanntes vorzustellen". Weiter: "Es sind unsere Zukunftsvorstellungen, die uns ins Handeln bringen." Vorstellungskraft könne gelernt werden wie andere Fähigkeiten auch, so Sippl.
"Es wird einmal"
Medienpädagogin Karin Tengler von der PH NÖ hatte ein konkretes Beispiel parat. "Wenn wir aus dem 'Es war einmal' ein 'Es wird einmal' machen und Zukunftsmärchen erdenken, können wir Kindern lustvoll beibringen, wie Zukunft positiv gestaltet werden kann." Durch die eigene Imagination könne man auch die vielen Schreckensszenarien überwinden, wie sie in Science-Fiction-Filmen und Computerspielen gezeigt werden. "Der böse Wolf ist dann vielleicht nicht mehr ganz so böse und endet nicht auf der Artenschutzliste, sondern erfreut sich guter Gesundheit."
"Futures Literacy. Zukunft lernen und lehren" ist kostenlos online verfügbar und als Buch im StudienVerlag erschienen.
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