ÖBAG spielt gefährliches Spiel beim Glücksspiel
Staatsholding nutzt Chance zur Wertsteigerung der Casinos Austria nicht
Catasta bleibt offenbar beim Glücksspiel untätig (Foto: ÖBAG/Stefan Baumann) |
Wels (pts032/15.10.2021/17:45) Die staatliche Beteiligungsgesellschaft, kurz ÖBAG, verwaltet 33,2 Prozent der Anteile an den Casinos Austria im Auftrag für den österreichischen Staat. Doch die Anzeichen mehren sich, dass die ÖBAG nicht im Interesse des Steuerzahlers mit den Unternehmensanteilen agiert. Weder ÖBAG noch die Casinos Austria gehen gegen illegale Online-Glücksspiel-Betreiber vor.
Verstrickung von Interessen
Seit Juni 2020 versucht die Spielerhilfe mit der ÖBAG in Kontakt zu treten. Es geht immerhin um schwerwiegende Vorwürfe gegen die Casinos Austria und somit Beteiligungen der Staatsholding. Etwa um die Manipulation des Glücksspiels und grobe Verfehlungen beim Spielerschutz. Ein Eigentümer wie die ÖBAG, die angeblich im wirtschaftlichen Interesse agiert, hätte auf alle Fälle Interesse an diesen Informationen.
Nicht so aber die ÖBAG. In mehreren Anfragen kam keinerlei Rückmeldung. Die Wirtschaftlichkeit und die Wertsicherung für den Steuerzahler steht wohl nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, so die Meinung der Spielerhilfe.
Viel mehr ortet der Spielerschutz-Verein eine Verstrickung von Interessen. Der Aufsichtsratspräsident der ÖBAG, Helmut Kern, hatte bis Bekanntwerden eine Beteiligung beim Glücksspielbetreiber bwin. Brisant ist der Umstand deshalb, da dieser Betreiber Glücksspiel in Österreich anbietet und laut diverser Medienberichte als illegal gilt, da er in Österreich über keine entsprechende Konzession verfügt. Kern legte seine Funktion bei bwin zurück, wie der Standard berichtete.
Chancen für Casinos-Austria-Sorgenkind bewusst ignoriert?
Wirklich brisant wird es an dem Punkt, wo es um das staatliche Eigentum an den Casinos Austria geht. Die ÖBAG hält immerhin mehr als 33 Prozent an diesem Unternehmen, im Auftrag des Staates. Ziel ist die Wertsteigerung dieser Beteiligungen.
Die Casinos Austria haben beste Chancen, ihr ohnehin schwächelndes Geschäft bei der Online-Plattform win2day drastisch zu verbessern. Laut gesicherter Rechtsprechungen des Obersten Gerichtshofes sind alle Online-Glücksspiel-Betreiber - mit Ausnahme des eigenen Angebotes win2day - unzulässig.
Mittels Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb könnte das Unternehmen schon seit vielen Jahren durch Beantragen einstweiliger Verfügungen gegen diese Betreiber eine Abschaltung der Angebote erwirken. Dieser Schritt hätte Experten zufolge große Auswirkungen auf win2day, die daraus resultierend mit deutlich mehr Geschäft rechnen könnten. Laut einem Bericht des Magazins profil schöpfen die illegalen Betreiber aktuell drei Viertel des Geschäftes in Österreich ab. Der einzig legale Betreiber - win2day - kommt nur auf ein Viertel des Volumens.
Es geht um hunderte Millionen Euro pro Jahr, die an die ausländische Konkurrenz verloren gehen. Dabei würden die Casinos Austria dieses Geld äußerst dringend benötigen, immerhin leitete Glatz-Kremsner eine massive Restrukturierung mit den Namen Re-fit ein, da das Unternehmen erst kürzlich erneut in wirtschaftliche Turbulenzen geraten ist. Auch Glatz-Kremsner bleibt bei der illegalen Konkurrenz untätig. Ein Missmanagement.
Weder der Vorstand der ÖBAG, Christine Catasta, noch die Medienstelle reagierte bis heute auf diese Informationen. Die ÖBAG wollte bisher keine Stellungnahme zu den Punkten abgeben, ebenso wie die Casinos Austria.
Die volle Berichterstattung ist hier zu finden: https://www.spielerhilfe.at/obag-spielt-gefahrliches-spiel-beim-glucksspiel/
(Ende)Aussender: | Verein "Spielerhilfe" |
Ansprechpartner: | Verein Spielerhilfe |
Tel.: | +43 664 99125509 |
E-Mail: | presse@spielerhilfe.at |
Website: | www.spielerhilfe.at |