pte20231215003 Kultur/Lifestyle, Umwelt/Energie

"Gesund" statt "Vegan" überzeugt Fleischesser

Forscher der University of Southern California haben 7.500 Erwachsene in den USA befragt


Gemüse:
Gemüse: "Gesund" lockt Fleischesser eher als das Label "vegan" (Foto: pixabay.com, RitaE)

Los Angeles (pte003/15.12.2023/06:10)

Mit einem raffinierten Trick sollen sich Fleischesser zu Veganern wandeln. Das jedenfalls suggeriert eine Untersuchung eines Teams um Wändi Bruine de Bruin von der University of Southern California (USC). Man könne Menschen, die gern Fleisch essen, von veganer Kost überzeigen, wenn man sie nicht "vegan" nenne, sondern "gesund" und "nachhaltig".

Kennzeichnung entscheidend

Laut einer landesweiten repräsentativen Umfrage unter mehr als 7.500 Erwachsenen in den USA entschieden sich Amerikaner deutlich weniger für einen Gourmet-Geschenkkorb ohne Fleisch oder Milchprodukte, wenn dieser als "vegan" oder "pflanzlich" gekennzeichnet war. Im Gegensatz dazu verdoppelte die Kennzeichnung des Korbs als "gesund" und/oder "nachhaltig" die Wahrscheinlichkeit, dass Amerikaner ihn wählen würden.

27 Prozent der Teilnehmer entschieden sich für den veganen Korb mit der Aufschrift "pflanzlich", bei "vegan" waren es 20 Prozent. 42 Prozent wählten den veganen Korb, als er als "gesund" charakterisiert war, 43 Prozent entschieden sich so, wenn er als "nachhaltig" beschrieben wurde. Der Effekt war in allen soziodemografischen Gruppen konsistent, bei Menschen, die sich zum Genuss von rotem Fleisch bekannten, jedoch am stärksten.

Gesundheits- und Umweltvorteile

Eine Änderung der Kennzeichnung veganer Lebensmittel, die sich auf deren Gesundheits- und Umweltvorteile und nicht auf ihre Inhaltsstoffe konzentriert, könnte Menschen somit ermutigen, Mahlzeiten ohne Milchprodukte und rotes Fleisch zu essen. Der Verzehr von weniger Fleisch und Milchprodukten ist angesichts der hohen Treibhausgasemissionen, die mit der Fleisch- und Milchproduktion einhergehen, besser für die Umwelt.

"Das Wort 'vegan' hat einen negativen Beigeschmack. Die Fokussierung auf die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile ist hilfreich, da viele Menschen zunehmend darauf bedacht sind, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die gesund und gut für den Planeten sind", sagt Bruine de Bruin.

"Wir leben in stark polarisierten Zeiten, in denen bereits die bloße Erwähnung bestimmter Wörter und Phrasen - von 'Klimawandel' bis hin zu 'Vegetarier' - Menschen zur Untätigkeit oder, schlimmer noch, zu einem noch höheren Maß an nicht nachhaltigem Konsum verleiten kann", ergänzt USC-Psychologie und Biowissenschaftler Joe Árvai.

(Ende)
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