pte20250414004 in Leben

"Klanggewürz" effektiv gegen Reisekrankheit

Bewegungsreiche Trips per Flugzeug, Schiff und Auto mit Ton der Nagoya-Universität schaffbar


Reisenkrankheitstest im Fahrsimulator:
Reisenkrankheitstest im Fahrsimulator: "Klanggewürz" macht dagegen immun (Foto: nagoya-u.ac.jp)

Nagoya (pte004/14.04.2025/06:05)

Das einminütige Hören eines Tons mit der Frequenz 100 Herz bei einer Lautstärke von 65,9 Dezibel hilft gegen Seekrankheit, Übelkeit in Flugzeugen, die in schwere Wetter geraten und in Autos oder Bussen auf kurvenreichen Strecken. Die gefürchtete Reisekrankheit lässt sich mit diesem "Sound Spice" ("Klanggewürz") genannten Mittel bannen. Das haben Takumi Kagawa, Masashi Kato und Kollegen der Graduiertenschule für Medizin von der Nagoya-Universität entdeckt.

Gleichgewichtssinn deaktiviert

Die Reisekrankheit, gekennzeichnet durch Übelkeit und Erbrechen, tritt auf, wenn die Bewegung, die Menschen mit ihren Augen sehen und/oder mit ihren Muskeln und Gelenken spüren, nicht mit der Bewegung übereinstimmt, die das Innenohr wahrnimmt. Dieses Missverhältnis beeinträchtigt den Gleichgewichtssinn und führt zu Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit. Die vorbeugende Einnahme bestimmter Medikamente können das zwar oft verhindern. Doch das klappt nicht immer.

Klang schon, sagen die japanischen Forscher, denn dieser stimuliert die mit Flüssigkeit gefüllten Utrikelhöhlen des Innenohrs zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtssinns. Die Wissenschaftler haben mit Utrikeln experimentiert, die sie Mäusen entnommen hatten, und Tönen verschiedener Frequenzen und Lautstärken. 100 Hertz funktionierte am besten.

Tests an Mäusen und Menschen

Ihr Klanggewürz haben die Experten an Labormäusen getestet. Ein Teil lauschte fünf Minuten lang dem Ton, ein anderer nicht. Dann wurden die Nager den Bewegungen ausgesetzt, die normalerweise Reisekrankheit auslösen. Die mit dem Ton behandelten Tiere erwiesen sich als immun dagegen, während die Kontrollgruppe litt. Auch einen schmalen Schwebebalken meisterten die beschallten Mäuse problemlos, während die anderen herunterfielen. Die Schutzwirkung hielt zwei Stunden.

Bei Menschen genügte eine Beschallungsminute, um sie vor der Reisekrankheit zu schützen. Das haben die Forscher im Zuge von Tests festgestellt, indem sie die Behandelten längere Zeit schaukelten sowie in einem Auto und in einem Simulator kurvenreiche Strecken fahren ließen. Ihnen ging es besser als der unbehandelten Kontrollgruppe. "Unsere Studie zeigt, dass eine kurzfristige Klangstimulation Symptome der Reisekrankheit wie Übelkeit und Schwindel lindert", resümiert Kagawa.

(Ende)
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