Kinder-Matratzen voll mit schädlicher Chemie
Phthalate und Flammschutzmittel werden eingeatmet und schädigen Entwicklung des Gehirns
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Schlafender Junge: zu viele Chemikalien in der Matratze (Foto: pixabay.com, Victoria) |
Toronto (pte012/15.04.2025/10:30)
Babys und Kleinkinder atmen im Schlaf über ihre Matratzen oft gefährliche Chemikalien ein und nehmen diese damit in den Körper auf. Laut einer neuen Studie der University of Toronto handelt es sich dabei um Weichmacher wie Phthalate oder Flammschutzmittel. Diese Chemikalien stehen mit neurologischen Problemen, Fortpflanzungsproblemen, Asthma, Hormonstörungen und Krebs in Zusammenhang.
Alarmierende Ergebnisse
Der leitenden Autorin Miriam Diamond nach ist der Schlaf für die Entwicklung des Gehirns sehr wichtig. Das gelte vor allem für kleine Kinder. "Unsere Studie legt nahe, dass viele Matratzen Chemikalien enthalten, die das Gehirn von Kindern schädigen können." Die in "Environmental Science & Technology" veröffentlichten Forschungsergebnisse seien daher ein Alarmsignal für Hersteller und politische Entscheidungsträger.
Die Forscher haben die chemischen Konzentrationen in 26 Schlafzimmern von Kindern zwischen sechs Monaten und vier Jahren untersucht. Sie wiesen in der Luft bei mehr als zwei Dutzend Phthalate und Flammschutzmittel nach. Die zulässigen Höchstwerte sollen dabei überschritten worden sein. Die höchsten Werte wurden dabei rund um das Bett gemessen, schreiben die Forscher.
Hauptursache Matratzen
In einer Begleitstudie sind 16 neu gekaufte Matratzen wissenschaftlich getestet worden. Sie erwiesen sich als der wahrscheinliche Hauptursprung all dieser Chemikalien. Als die Experten die Körpertemperatur der Kinder und das Gewicht auf der Matratze simulierten, stiegen die Emissionen um ein Mehrfaches.
Diese Matratzen wurden in Kanada gekauft. Die meisten Produkte enthielten jedoch Materialien aus anderen Ländern wie den USA oder Mexiko. Aufgrund der integrierten Märkte und Lieferketten dürften diese Forschungsergebnisse auch für Matratzen Gültigkeit haben, die in ganz Nordamerika auf dem Markt angeboten werden.
Die hohen Werte der Flammschutzmittel in den meisten Matratzen haben die Forscher erstaunt, da diese Chemikalien weder in Kanada noch in den USA für Entflammbarkeitsnormen erforderlich sind. Co-Autorin Arlene Blum vom Green Science Policy Institute zufolge verfügen diese Chemikalien zudem über keine nachweisbaren Vorteile bei der Sicherheit.
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