"Zoom-Müdigkeit" durch schlechtes Selbstbild
Videokonferenzen laut Michigan State University wegen Selbstwahrnehmung immer unbeliebter
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Auf dem Schirm: Wer sich nicht gefällt, nutzt oft einen Avatar (Bild: Victoria, pixabay.com) |
East Lansing (pte004/10.02.2025/06:15)
Die Freude an virtuellen Meetings nimmt infolge der eigenen zumeist schlechten Wahrnehmung auf dem Monitor ab, meint Chaeyun Lim von der Michigan State University. Mit "Zoom fatigue" hat das Phänomen in den USA bereits einen eigenen Namen bekommen.
Besser aussehen als Ziel
Lim und ihre Kollegen haben auf die Notwendigkeit reagiert, den Mechanismus der Zoom-Müdigkeit und ihre Folgen für die Einbeziehung virtueller Arbeitsplatztechnologie zu verstehen. Konkret untersuchten die Forscher Funktionen zur Steuerung des optischen Eindrucks - also Tools, mit denen Benutzer ihr Aussehen verbessern können.
Die Experten haben 2.448 in den USA ansässige Arbeitnehmer rekrutiert, die zumindest zeitweise im Home-Office arbeiten und regelmäßig an virtuellen Besprechungen teilnehmen. Erfasst worden sind negative Selbstwahrnehmungen in Bezug auf das Aussehen und die Verhaltensweisen vor der Kamera sowie die Möglichkeiten, dies durch Tools zum Retuschieren und Videofilter zu verbessern. Oder gleich Avatare als Stellvertreter zu präsentieren und somit selbst gar nicht in Erscheinung zu treten.
Schwindende Bereitschaft
Es zeigte sich, dass Personen, die über eine erhöhte Unzufriedenheit mit ihrem Gesichtsausdruck berichtet haben, mehr Zoom-Müdigkeit verspüren, was wiederum zur stärkeren Nutzung von Funktionen zur Verbesserung dieses Eindrucks führt. Auch empfinden sie diese Besprechungen als weniger nützlich, was sich auf ihre Bereitschaft auswirkt, diese Möglichkeit zu nutzen. Das Phänomen hat negative Folgen für die Produktivität am Arbeitsplatz und das individuelle Wohlbefinden.
Die Folgen können gravierend sein. Die Zahl der Menschen, die sich Schönheits-OPs unterziehen, hat während der Pandemie zugenommen, so Lim. Schuld daran könnte der Eindruck sein, den viele von sich selbst bei Videokonferenzen gewinnen. Dieses Phänomen, die als Zoom-Dysmorphie bekannt ist und als Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen bezeichnet wird, lasse sich auf die übermäßige Exposition gegenüber Frontkameras zurückzuführen, die das Selbstbild verzerren.
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