Deutschland: Kohleausstieg bis 2030 machbar
Ältestes Drittel der Braunkohlekraftwerke müsste laut Fraunhofer-Forschern deaktiviert werden
Dicke Luft: radikales Umdenken nötig (Foto: Bernd Lauter, greenpeace.de) |
Hamburg (pte027/28.09.2018/13:42) Deutschland kann seine Klimaziele für 2020 und 2030 schaffen. Zu diesem Schluss kommen Fraunhofer-Forscher http://fraunhofer.de in der neuen, von Greenpeace http://greenpeace.com in Auftrag gegebenen Studie "2030 kohlefrei". Demnach lässt sich das Klimaziel 2020 - also 40 Prozent weniger Treibhausgase im Jahr im Vergleich zu 1990 - noch erreichen. Dazu müsste das älteste Drittel aller Braunkohlekraftwerke sofort abgeschaltet und ein weiteres Drittel gedrosselt werden.
Sichere Energieversorgung
"Deutschland kann sich ab 2030 sicher und kohlefrei mit Energie versorgen, das zeigt unsere Studie", sagt Fraunhofer-Wissenschaftler Norman Gerhardt. Erfolgt der Umbau der Energieversorgung nach dem Plan der Studie, würde Deutschland ab 2030 über 70 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als 1990.
Auch der aktuell in den Fokus der Bericherstattung geratene Hambacher Wald müsste der Studie nach dann nicht für Braunkohle abgebaggert werden. "Aus dem Fraunhofer-Szenario abgeleitete Kohlemengen für einzelne Kraftwerke zeigen, dass in den Tagebauen Hambach und Garzweiler deutlich weniger Braunkohle abgebaut werden müsste als RWE bislang plant. Der Hambacher Wald könnte gerettet werden", so Greenpeace.
Umdenken auf allen Ebenen
Doch eine Umstellung bei der Stromerzeugung alleine wird nicht reichen, so die Experten. Damit die deutsche Energieversorgung nach 2030 weitgehend emissionsfrei ist, müsse Deutschland zudem den Stromverbrauch insgesamt senken, Heizsysteme auf klimafreundliche Technologien umstellen und sein Mobilitätsverhalten grundlegend ändern. "Denn auch der Verkehrssektor muss dann weitgehend frei von Treibhausgasen sein", so die Forderung.
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