pte20241115017 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Mehr deutsche Firmen sehen Existenz bedroht

Untersuchung des ifo Instituts sieht Konsumflaute, Auftragsmangel und zunehmenden Wettbewerb


Rote Kurstafel: Viele deutsche Unternehmen bangen um ihren Bestand (Bild: pixabay.com, Gam-Ol)
Rote Kurstafel: Viele deutsche Unternehmen bangen um ihren Bestand (Bild: pixabay.com, Gam-Ol)

München (pte017/15.11.2024/12:30)

Der Anteil deutscher Unternehmen, die akut um ihre wirtschaftliche Existenz fürchten, ist auf 7,3 Prozent gestiegen. Zum Vergleich: Im Oktober 2023 waren es noch 6,8 Prozent. Laut dem ifo Institut dürfte sich der kontinuierliche Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen fortsetzen.

Insolvenzen steigen an

"Neben fehlenden Aufträgen macht der steigende internationale Wettbewerbsdruck vielen Unternehmen derart zu schaffen, dass sie ihre Zukunft akut gefährdet sehen", kommentiert Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen, die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland.

Wachsende Existenzsorgen spiegeln sich auch in der Insolvenzentwicklung wider. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen liegt deutlich über dem Niveau der Vorjahre. An erster Stelle steht bei den Gründen branchenübergreifend der Auftragsmangel, der zu Liquiditätsengpässen führt. Parallel dazu belasten gestiegene Betriebs- und Personalkosten die Unternehmen.

Anhaltende Kaufzurückhaltung

Aber auch die anhaltende Kaufzurückhaltung der Konsumenten schmälert die Umsätze. Wachsende büokratische Anforderungen verschärfen den Kostendruck zusätzlich. Besonders belastend wirkt sich darüber hinaus die Kombination aus hohen Energiekosten und wachsender internationaler Konkurrenz aus, heißt es in der ifo-Erhebung.

Der Anstieg der Existenzsorgen ist vor allem auf das Verarbeitende Gewerbe zurückzuführen. 8,6 Prozent stehen von tiefgreifenden wirtschaftlichen Problemen. 2023 waren es noch 6,4 Prozent der Firmen. Auch im Einzelhandel hat die Insolvenzgefahr zugenommen. Hier sehen sich 13,8 Prozent in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht (Oktober 2023: 10,3 Prozent).

Im Bauhauptgewerbe sank der Anteil trotz der Krise im Wohnungsbau von 8,9 auf 7,9 Prozent. Und im Dienstleistungssektor gab es etwas Entspannung. Nach 6,8 Prozent im Vorjahr sehen nun 5,8 Prozent der Unternehmen in Deutschland massive wirtschaftliche Probleme.

(Ende)
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