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Toleranzgespräche 2022 fordern Systemwandel

Eröffnung mit Autor Robert Menasse - Diskussion über Um- und Aufbrüche


Klagenfurt (pts065/23.02.2022/15:40)

Die Europäischen Toleranzgespräche 2022 befassen sich mit dem vielbeschworenen Systemwandel in Politik und Wirtschaft, die Eröffnungsrede wird in diesem Jahr von Robert Menasse gehalten, Autor des Bestsellers "Die Hauptstadt". Das Programm der Gespräche, die in der Woche vor Pfingsten vom 1. bis 4. Juni in Villach und Fresach stattfinden, wurde am Mittwoch im Spiegelsaal der Landesregierung präsentiert. http://www.fresach.org

Die Toleranzgespräche finden 2022 zum 8. Mal statt, organisiert werden sie alljährlich vom Denk.Raum.Fresach (DRF), der heuer auch seine eigene Zukunft als Think-Tank diskutieren will. Für DRF-Obmann, Superintendent Manfred Sauer, stellt sich gerade jetzt die Frage, wie Transformation funktionieren kann und welche Rolle dabei Diskussionsbeiträge von außen spielen können, insbesondere Impulse von Autor/innen, Zukunftsforscher/innen und Wissenschafter/innen.

Unter dem Titel "WANDEL - Wie kommt das Neue ins System?" werden 2022 rund 30 Denkerinnen und Denker über Lösungen zur aktuellen Systemkrise beraten. "Systeme prägen nicht nur unsere krisenanfällige Zeit, sie müssen auch ständig im Wandel sein. Wenn wir Neues oder sogar Besseres ins System bringen wollen, müssen wir uns ihrer besonderen Eigenschaften und Funktionsweisen stellen, überholte Vorstellungen aufgeben und Neues zulassen", sagte Sauer.

Mehr Unterstützung durch Land Kärnten

Landtagspräsident Reinhart Rohr zeigte sich zuversichtlich, dass die Zukunft der Toleranzgespräche durch die Unterstützung der Stadt Villach, des Landes Kärnten und des Bundes auch für die nächsten Jahre jedenfalls gesichert sein sollte. So hat Landeshauptmann Peter Kaiser in Aussicht gestellt, die DRF-Förderung seitens des Landes für 2022 zu erhöhen und in der Folge ab 2023, mit einer zumindest über drei Jahre laufenden Fördervereinbarung, gut planbar zu machen und damit eine entsprechende Zukunftsperspektive in Aussicht zu stellen.

"Die inhaltlichen Beiträge aus Fresach sind eine wichtige Bereicherung für die politische Diskussion, mit weit über die Landesgrenzen hinausgehender Europäischer und Internationaler Dimension und wichtige Impulse für die weitere Entwicklung vieler Organisationen in Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft", erklärte Rohr.

Gerda Sandriesser, Vizebürgermeisterin der Stadt Villach, meinte, dass der notwendige Systemwandel in den politischen Institutionen nur gelingen kann, wenn Innovationen erkannt und gefördert werden. Für komplexe Systeme gäbe es keine einfachen Lösungen, aber wenn man sie ganzheitlich begreift, gibt es auch gute Chancen, Ziele erfolgreich zu verwirklichen und damit die Welt zu verbessern. Und wörtlich: "Wir brauchen in Villach ein Chip-Werk für geistige Innovationen."

Wandel auf allen Ebenen

Dass der gewünschte Wandel auf allen Ebenen stattfinden muss, zeigt bereits der erste Tag in der Fachhochschule Villach: Im Rahmen des Tourismusforums werden Diskussionsbeiträge zum Klimawandel (Prof. Georg Kaser), zum Generationenwandel (Zukunftsforscher Tristan Horx) und zum Perspektivenwandel (Reisen im Umbruch, Digital Chaos & Corporate Happyness) geliefert.

Spannende Denkerinnen und Denker werden nach Kärnten kommen, aus Berlin etwa Tourismusforscherin Prof. Claudi Brözel, das touristische "Sehnsuchtsland" wird vom Philosophen und Reiseschriftsteller Peter Vollbrecht aus Esslingen behandelt. Der aus Rundfunk und Fernsehen bekannte Islamforscher und Religionsphilosoph Prof. Ahmad Milad Karimi wird über die theologische Annäherung der Religionen unter einem Dach sprechen, die langjährige ORF-Korrespondentin in Moskau, Carola Schneider, über den Systemwandel in Russland.

Der Wald als Systemtherapie

Dass Systembildung und Literatur auch aus wirtschaftlicher Perspektive Zukunft haben, wird das Wirtschaftsforum am 3. Juni in Fresach zeigen. Neben Heidi Schrodt vom Netzwerk BildungGrenzenlos haben GoStudent-Gründer Felix Ohswald, die Kybernetikerin Maria Pruckner und der Organisationsentwickler Georg Michalik zugesagt. Highlight des Tages wird ein Gespräch mit Krebsforscher und BioNTech-Gründer Prof. Dr. Christoph Huber sein. Intelligente Wege aus der fossilen Wegwerfgesellschaft (Titel: Der Wald als Systemtherapie) präsentiert der Forstwirtschafter und ehemalige BOKU-Rektor Hubert Hasenauer.

Aufbruch zu Pfingsten

Die Europäischen Toleranzgespräche finden in der Pfingstwoche statt und bestehen aus dem Tourismusforum in der FH Villach (1. Juni), dem Europaforum in Fresach (2. Juni) sowie dem Wirtschaftsforum (3. Juni). Der Europäische Toleranzpreis der Stadt Villach wird am 2. Juni abends verliehen, der Poetry Slam Fresach am 3. Juni abends ausgetragen, den Abschluss macht ein Toleranzfrühstück mit allen Teilnehmer/innen am Samstag den 4. Juni. Zum Thema WANDEL gibt es auch eine Sonderausstellung im Evangelischen Museum.

Die 8. Europäischen Toleranzgespräche 2022 werden von zahlreichen Institutionen gefördert, u.a. Stadt Villach, Land Kärnten, Außenministerium, Kunstministerium und Evangelischer Kirche sowie von vielen weiteren Organisationen unterstützt. Zur Realisierung des Programms ist der Denk.Raum.Fresach auf Zuwendungen, Firmenpartnerschaften und Mitgliedschaften angewiesen. Vereins- und Spendenkonto: Kärntner Sparkasse: IBAN AT81 2070 6046 0027 0492.

Weitere Informationen: http://www.fresach.org
Weitere Fotos auf: https://fotodienst.pressetext.com/album/3777
Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald, E-Mail: presse@fresach.org, Tel.: 0699 1 811 4006

(Ende)
Aussender: Denk.Raum.Fresach
Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald
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