Abnehmspritze schützt vor Nierenversagen
Semaglutid erweist sich laut Erhebung der University of New South Wales als eine Vielzweckwaffe
Spritze zum Abnehmen: Sie kann sogar das Leben retten (Foto: Arek Socha, pixabay.com) |
Sydney (pte003/29.05.2024/06:00)
Semaglutid, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsabnahme eingesetzt wird, verringert auch deutlich das Risiko von Nierenversagen und vorzeitigem Tod bei Typ-2-Diabetikern mit chronischer Nierenerkrankung. Das ist das Ergebnis einer internationalen klinischen Studie unter der Leitung von Forschern der University of New South Wales. Schon zuvor hatte sich gezeigt, dass das Präparat auch das Herzinfarktrisiko bei übergewichtigen Nicht-Diabetikern senkt und sich zur Behandlung von Alkoholproblemen einsetzen lässt.
Hinderliche Versorgungsengpässe
Die jüngste Studie zeigt, dass eine niedrige wöchentliche Dosis Semaglutid die Nierenfunktion verbessert und das Sterberisiko bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung verringert. "Wir würden Nieren, Herzen und Leben in dieser Bevölkerungsgruppe retten, wenn wir ihnen dieses Medikament zur Verfügung stellen würden", sagt Forscher Vlado Perkovic. Damit bezieht er sich auf Versorgungsengpässe bei Ozempic, einem Präparat, das Semaglutid enthält.
An der Studie haben 3.533 Teilnehmer aus 28 Ländern mit Typ-2-Diabetes und chronischer Nierenerkrankung teilgenommen, die nach dem Zufallsprinzip entweder Semaglutid oder ein Placebo erhielten. Die Semaglutid-Gruppe erhielt eine wöchentliche Dosis von einem Milligramm, eine niedrigere Dosis als jene, die üblicherweise zur Behandlung von Diabetes oder zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird.
Sterberisiko sinkt um 20 Prozent
Laut den Forschern verringert Semaglutid das Risiko für "schwerwiegende Nierenereignisse" um 24 Prozent. Damit ist eine Kombination aus Nierenversagen, das eine Dialyse oder eine Organtransplantation erfordert, und eine Verringerung der Nierenfunktion um mindestens 50 Prozent gemeint. Das Risiko, aus irgendeiner Ursache zu sterben, fällt um 20 Prozent geringer aus.
Das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall fiel bei den Teilnehmern, die Semaglutid einnahmen, um 18 Prozent geringer aus. Zudem verlangsamte das Medikament den Abbau der Nierenfunktion, senkte den systolischen Blutdruck und reduzierte das Körpergewicht. Allerdings traten bei 49,6 Prozent der Teilnehmer unter der Einnahme von Semaglutid schwerwiegende Nebenfolgen auf. In der Placebogruppe waren es allerdings 53,8 Prozent. Die allgemeine Zulassung des Präparats zur Behandlung von Nierenerkrankungen fehlt allerdings noch.
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