pte20240109002 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Angst und Depression begünstigen "Vorglühen"

Befragung von College-Studenten in den USA - Vorzeitiger Alkoholkonsum birgt große Gefahren


"Vorglühen": eine gefährliche Vorbereitung auf Partys (Foto: 99mimimi, pixabay.com)

Brentwood (pte002/09.01.2024/06:05)

College-Studenten mit sozialen Ängsten und Depressionen bereiten sich eher durch "Vorglühen" auf gesellschaftliche Ereignisse vor. Das zeigt einer Studie der Research Society in Alcohol. "Pregaming", wie das im deutschen Sprachraum genannte Trinken von Alkohol noch vor Beginn der eigentlichen Party in den USA genannt wird, ist ein beliebter Zeitvertreib unter College-Studenten. Jüngsten Umfragen nach hat sich jeder Zweite im vergangenen Monat auf ein Ereignis durch Vorab-Konsum von Alkohol vorbereitet.

Fülle negativer Folgen

Die Praxis des Pregamings wird durchwegs mit negativen alkoholbedingten Folgen wie akademischen und zwischenmenschlichen Problemen und einem erhöhten Verletzungsrisiko, körperlichen und sexuellen Übergriffen, Trunkenheit am Steuer und Blackouts in Verbindung gebracht. Jetzt ging es darum zu untersuchen, wie Pregaming-Motive soziale Ängste und Depressionen sowie die daraus resultierenden negativen Folgen zusammenhängen.

Die Forscher haben 485 Vollzeitstudenten im Alter von 18 bis 24 Jahren rekrutiert, die eine große private US-Universität besuchten und im vergangenen Monat mindestens einmal pro Woche Pregaming gemeldet hatten. Die Teilnehmer waren zu 47,8 Prozent weiß und zu 67,2 Prozent weiblich.

Mithilfe des "Prepartying Motivations Inventory" wurden vier Motivsubtypen für Pregaming festgestellt: zwischenmenschliche Verbesserung wie "Neue Freunde kennenlernen", gesellschaftliche Verbesserungen ("Um die Chancen auf eine Verabredung zu erhöhen"), Situationskontrolle ("Damit ich die Kontrolle darüber habe, was ich konsumiere") und Konsumhindernisse ("Weil ich minderjährig bin und am Zielort keinen Alkohol kaufen kann"). Auch soziale Ängste und Depressionssymptome wurden erhoben.

Blackouts nicht untypisch

Basierend auf den Antworten der Teilnehmer wurden diese einem von vier Profilen zugeteilt. 59,5 Prozent wurden danach als Personen mit leichten bis mittelschweren sozialen Angst- und Depressionssymptomen eingestuft, 12,7 Prozent als Personen mit minimalen sozialen Angst- und Depressionssymptomen und geringer Motivation. 15,6 Prozent hatten subklinische oder erhöhte soziale Angst- und Depressionssymptome und 12,1 Prozent hatten klinisch erhöhte soziale Angst- und Depressionssymptome.

Die letzte Gruppe verfiel dem Vorglühen am stärksten. Sie wies auch die höchste Zahl alkoholbedingter negativer Folgen auf. Deren Angehörige berichteten im Schnitt über dreieinhalb alkoholbedingte Blackouts im vergangenen Monat, was deutlich mehr als bei jeder anderen Gruppe und fast doppelt so hoch war wie das Symptomprofil leichter/mittelschwerer sozialer Ängste und Depressionen. Diese Gruppe verfiel auch öfter der Illusion, Vorglühen verbessere zwischenmenschliche Beziehungen.

(Ende)
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