pte20250130020 in Forschung

Bereits 82.941 Kunden klagen gegen Amazon

Mehr Werbung für "Prime Video" ohne Einwilligung laut Verbraucherzentrale Sachsen unzulässig


"Prime": Verbraucherzentralen erhöhen Druck auf Amazon (Bild: amazon.de)

Leipzig (pte020/30.01.2025/12:30)

Bereits 82.941 Menschen haben sich der Sammelklage der Verbraucherzentrale Sachsen gegen Amazon angeschlossen. Grund: Der Konzern hatte im Februar 2024 die Werbequote für seinen Streaming-Dienst "Prime Video" erhöht und ohne Einwilligung der Kunden umgesetzt.

17 Mio. potenziell Betroffene

Seit dem 23. Mai 2024 können sich Amazon-Prime-Kunden der Sammelklage anschließen. Laut den Leipziger Konsumentenschützern geht es bei etwa 17 Mio. potenziell Betroffenen um ein Gesamtvolumen von dreistelligen Millionenbeträgen jährlich.

Amazon hatte die hohe Werbequote zwar durch eine E-Mail im Vorfeld angekündigt, setzte diese aber ohne Einwilligung um, so der Vorwurf der Verbraucherzentrale Sachsen. Ihr zufolge bestand die einzige Möglichkeit des Widerspruchs im Abschluss eines Zusatz-Abos in Höhe von 2,99 Euro, um das ursprüngliche Angebot weiter nutzen zu können.

"Einen Denkzettel verpassen"

"Man kalkuliert offenbar damit, dass Kunden so sehr an dem Angebot hängen, dass diese widerstandlos jede Preisanpassung mittragen", sagt Michael Hummel, Rechtsexperte der Verbraucherzentrale Sachsen. Man wolle Amazon mit der Klage "einen Denkzettel verpassen".

Gefordert wird eine Rückerstattung der zusätzlich geleisteten Zahlungen für alle Prime-Kunden. Dabei sei es unerheblich, ob die Nutzer das Zusatz-Abo für werbefreies Streaming abgeschlossen hätten oder nicht. Für ein Jahr läge die Entschädigung bei 35,88 Euro.

Erst kürzlich hat die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen erfolgreich gegen eine Preiserhöhung von Amazon Prime geklagt - hier ging es um eine Kostenerhöhung für das Jahresabo von 69 Euro auf 89,90 Euro - laut Landgericht Düsseldorf eine unzulässige Praxis.

(Ende)
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