pte20240516018 Forschung/Entwicklung, Umwelt/Energie

Blitzschläge machen Erzförderung effizienter

Taubes Gestein dank HVP-Technologie der University of Queensland gleichzeitig ausgesondert


Mineralienaufbereitung: Ein Blitz zertrümmert metallhaltiges Gestein (Foto: uq.edu.au)
Mineralienaufbereitung: Ein Blitz zertrümmert metallhaltiges Gestein (Foto: uq.edu.au)

Brisbane (pte018/16.05.2024/11:30)

Mit künstlichen, energiereichen Blitzschlägen, der sogenannten HVP-Technologie der University of Queensland (UQ), sollen Bergbauunternehmen künftig metallhaltige Erze zertrümmern und ganz nebenbei von Gestein trennen, das wertlos ist. In der Mahlanlage landet also nur Erz, das tatsächlich nutzbar ist. Heute wird das gesamte Gestein, das gefördert wird, zermahlen, um die Metalle herauszulösen. Oft ist weit mehr als die Hälfte des Gesteins "taub", enthält also keine Wertstoffe. Da es nicht abgetrennt werden kann, wird sehr viel Energie vergeudet, um wertloses Gestein zu zerkleinern.

Erze wirken wie Blitzableiter

Die Erzförderung mittels HVP senkt den Entwicklern nach zudem den Energieverbrauch erheblich und trägt wesentlich zur Dekarbonisierung der Bergbauindustrie bei, sagt UQ-Forscher Christian Antonio. Der Blitzschlag werde von metallhaltigem Gestein aufgefangen und zertrümmere dieses, während die erzfreie Umgebung intakt bleibt.

Den Wissenschaftlern nach ähnelt der Prozess dem des Einfangs von natürlichen Blitzen durch Blitzableiter: Die atmosphärische Entladung wird vom leitfähigen Metall gewissermaßen magisch angezogen. "Elektrische Energie zielt automatisch auf die leitfähigen Mineralpartikel in einem Gestein und bricht das Gestein auf dem Weg zu ihnen auf", so Antonio.

30 Prozent weniger Energie

"Die Mineralienaufbereitung ist der energieintensivste Teil des Bergbaus und weltweit ein bedeutender Energieverbraucher. Unsere Technologie ermöglicht es, das Material auszuwählen, das in die Aufbereitungsanlage gelangen soll, und Material zurückzulassen, das wenig oder kein Metall enthält. Wir kommen auf eine Energieeinsparung von 30 Prozent", meint der Experte.

Antonio und die Leiterin der Gruppe, die Metallurgie-Professorin Kym Runge, statten jetzt eine Sortieranlage für Gestein mit einer HVP-Vorrichtung aus, sodass das zerkleinerte metallhaltige Gestein gleich eingesammelt werden kann. Sie soll auf dem Gelände eines australischen Bergbauunternehmens installiert werden, um die Vorteile des Verfahrens zu demonstrieren. "In der Industrie ist das Interesse an unserer Entwicklung sehr groß", schließt Runge.

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