Corona: Einsamkeit kann Demenz auslösen
Personen, die wieder Kontakt finden, sind laut aktueller US-Untersuchung weniger gefährdet
Einsamkeit: Alzheimer oder Demenz als Folge möglich (Foto: Uli Stoll/pixelio.de) |
Boston (pte004/25.03.2021/06:15)
Menschen, die in ihrer Lebensmitte, also zwischen 45 und 64 Jahre alt sind, dauerhaft einsam sind, haben ein erhöhtes Risiko, an Altersdemenz oder Alzheimer zu erkranken. Wer nach einer Phase der Einsamkeit wieder Anschluss an andere Menschen findet, ist eher gegen Defekte im Gehirn gefeit als Menschen, die nie einsam waren. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie der Boston University School of Medicine https://www.bumc.bu.edu/ im US-Bundesstaat Massachusetts.
[b]Einsamkeit hat auch direkte gesundheitliche Folgen[/b]
Einsamkeit sei zwar keine Krankheit. Sie sei aber mit einer Reihe negativer gesundheitlicher Folgen verbunden, darunter Schlafstörungen, depressive Symptome, kognitive Beeinträchtigungen und Schlaganfall. Zu den Ursachen für Einsamkeit gehören unter anderem Kontaktsperren aus Grund der Corona-Pandemie. Es könne sein, dass Menschen, die sich von der Einsamkeit erholen, andere langfristige Folgen für ihre Gesundheit haben als Menschen, die viele Jahre lang einsam sind.
Die Forscher stützten sich auf Daten der Framingham Heart Study
https://framinghamheartstudy.org/
, die seit 1948 die Bevölkerung der Stadt Framingham systematisch auf Ursachen und Risiken für Herzkrankheiten untersucht. Ziel war es, die Ursachen für das Auftreten von Herzkrankheiten herauszufinden. Diese Daten eigneten sich auch für die Einsamkeitsstudie, fanden die Bostoner Forscher heraus. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, genetische Risiken und andere rechneten sie heraus. Sie wollten auch herausfinden, ob Depressionen ursächlich für Coronarerkrankungen sind oder Folgen von Einsamkeit.
[b]Hoffnung trotz der Pandemie[/b]
Angesichts der aktuellen Pandemie weckten diese Ergebnisse Hoffnung für Menschen, die jetzt möglicherweise unter Einsamkeit leiden, dieses Gefühl jedoch nach einiger Zeit überwinden könnten, beispielsweise durch psychische Betreuung oder durch neue Kontakte. Die Ergebnisse der Studie motivieren die Forscher, zu ergründen, wie negative Lebenserfahrungen Menschen psychisch widerstandsfähiger machen.
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