Defibrillator-Drohnen schneller als Krankenwagen
Erprobtes Verfahren des Karolinska Institutet ist ganzjährig und auch bei Dunkelheit einsetzbar
Drohne: lebensrettender Defibrillator schneller vor Ort (Foto: pixabay.com, Thomas Ehrhardt) |
Stockholm (pte017/23.11.2023/10:30)
Forscher des Karolinska Institutet haben die Möglichkeit der Alarmierung von Drohnen mit automatisierten externen Defibrillatoren (AEDs) bei Patienten mit einem vermuteten Herzstillstand untersucht. In mehr als der Hälfte der Fälle waren die Drohnen durchschnittlich drei Minuten schneller als der Krankenwagen. Bei tatsächlichen Herzstillständen wurde der von der Drohne gelieferte Defibrillator beim Großteil der Fälle eingesetzt.
Schnell dort, wo benötigt
Laut Studienleiter Andreas Claesson ist der Einsatz von AEDs der wichtigste Faktor beim Retten von Menschenleben. Die Forscher arbeiten bereits seit Sommer 2020 gemeinsam mit mehreren Partnern wie Everdrone am Einsatz von Drohnen. Allein in Schweden erleiden jedes Jahr rund 6.000 Personen einen Herzstillstand. Jedoch nur ein Zehntel der Betroffenen überlebt. Die Ausstattung mit AEDs hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Sie stehen jedoch nicht dort zur Verfügung, wo die meisten Notfälle stattfinden, nämlich am jeweiligen Wohnort der Patienten.
Erstautorin Sofia Schierbeck zufolge lässt sich das neue Verfahren das ganze Jahr und auch bei Dunkelheit einsetzen. Konkret handelte es sich um die Zustellung eines AEDs in 55 Fällen eines möglichen Herzstillstands. In 37 Fällen, das entspricht 67 Prozent, war die Drohne schneller als der Krankenwagen. Der Vorsprung betrug durchschnittlich drei Minuten und 14 Sekunden. Bei den 18 Fällen eines tatsächlichen Herzstillstands gelang es dem Anrufer, den AED in sechs Fällen einzusetzen. Das entspricht einem Prozentsatz von 33 Prozent.
Zeitnahere Einweisungen
Die Anwendung eines Schocks wurde vom Gerät in zwei Fällen empfohlen. In einem Fall überlebte der Patient. Claesson nach beweist die Studie, dass es möglich ist, AEDs mit Drohnen zu transportieren und dann entsprechend auch einzusetzen. Diese Zeitersparnis bedeutet, dass die Mitarbeiter der medizinischen Notfallversorgung die Person, die den Krankenwagen angefordert hat, in mehreren Fällen vor dem Eintreffen instruiert, wie der Defibrillator einzusetzen ist. Die Forschungsergebnisse wurden in "The Lancet Digital Health" veröffentlicht.
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