pte20250131001 in Business

Demokratische US-Präsidenten gut für Börse

Datenanalyse von US-Top-Ökonom Robert Shiller bestätigt wesentlich stärkere Kurssteigerungen


Barack Obama: Als Demokrat war er gut für die Aktienkurse (Foto: pixabay.com, janeb13)
Barack Obama: Als Demokrat war er gut für die Aktienkurse (Foto: pixabay.com, janeb13)

New Haven (pte001/31.01.2025/06:00)

Der US-Aktienmarkt entwickelt sich unter demokratischen Präsidenten besser als unter Republikanern. Das zeigen Daten, die der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller von der Yale University über einen Zeitraum von 100 Jahren erhoben und kürzlich veröffentlicht hat. Details seiner Analyse sind in "The Conversation" nachzulesen.

Politiker beeinflussen Kurse

Anhand der Daten von Shiller lässt sich die Beziehung zwischen der Person des Präsidenten und den Aktienkursen seit 1925 untersuchen. Durch die Untersuchung der Entwicklung des Aktienmarktes in diesem Zeitraum konnte der Ökonom feststellen, inwieweit acht demokratische und neun republikanische Präsidenten das Wachstum des Marktes beeinflusst haben.

Ein Diagramm zeigt inflationsbereinigte prozentuale Veränderungen des monatlichen Aktienkursindex von Standard and Poor's (eine Momentaufnahme des Marktes) während der Amtszeiten republikanischer Präsidenten seit Januar 1925. Demnach betrug der durchschnittliche Anstieg der Aktienkurse für republikanische Präsidenten 25 Prozent. Unter demokratischen Amtsinhabern dagegen stieg der Aktienmarkt im Schnitt um 51 Prozent, also mehr als doppelt so stark.

Crashs unter Republikanern

Überraschende Ergebnisse, da die Republikaner die traditionelle Partei des Großkapitals sind und sich deshalb Shiller zufolge positive Trends für den Aktienmarkt erwarten ließen. Auffällig ist zudem, dass es unter republikanischer Regierung die drei großen Börsencrashs gab: 1929, 1973/74 - und zuletzt 2007 unter George W. Bush.

Laut Shiller gibt es viele Faktoren, die die Abstürze erklären. Der wichtigste sei allerdings, dass die Republikaner den Finanzsektor seltener regulieren als die Demokraten. Sitze ein Republikaner im Weißen Haus, blickten Anleger optimistischer in die wirtschaftliche Zukunft und gingen bei Investitionen in den Aktienmarkt eher Risiken ein, was entsprechende Folgen nach sich ziehen kann.

Die USA erleben seit Langem einen "Bullenmarkt", also einen rasanten Anstieg der Aktienkurse, auch wenn aktuell die Tech-Aktien wegen der Zukunftsaussichten für die in den USA entwickelte KI ins Straucheln geraten sind. Shiller meint, dass der US-Aktienmarkt seinen Höhepunkt erreicht hat und die künftigen Renditen weitaus bescheidener ausfallen werden als in der jüngeren Vergangenheit. Er geht jedoch nicht davon aus, dass ein Crash bevorsteht.

(Ende)
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