pte20250129016 in Business

Deutsche Wirtschaft macht nur Trippelschritte

Handelskonflikte werfen laut DIW Berlin Schatten voraus - Binnennachfrage kommt nicht voran


Charts: Deutsche Wirtschaft dümpelt weiter vor sich hin (Bild: pixabay.com, TheDigitalArtist)
Charts: Deutsche Wirtschaft dümpelt weiter vor sich hin (Bild: pixabay.com, TheDigitalArtist)

Berlin (pte016/29.01.2025/12:35)

"Die deutsche Wirtschaft tastet sich nur in Trippelschritten voran, momentan befindet sie sich eher in einer abwartenden Haltung." So fasst die Konjunkturchefin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Geraldine Dany-Knedlik, die Lage Deutschlands einen knappen Monat vor der Bundestagswahl zusammen.

Gedämpfte Aussichten

Das DIW-Konjunkturbarometer liegt mit 87,7 Punkten im Januar um 1,3 Punkte höher als im Dezember und setzt damit seinen Aufwärtstrend fort. Trotz dieses leichten Anstiegs bleibt der Wert deutlich unter der neutralen 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft steht. Die Aussichten für den Jahresauftakt bleiben daher gedämpft.

Dany-Knedlik: "Die wirtschaftspolitische Lage ist angesichts der anstehenden Bundestagswahl unsicher, außenwirtschaftlich belasten nach dem Amtsantritt von US-Präsident Trump Handelsrisiken und geopolitische Spannungen die Konjunkturaussichten." Sorgen vor einer Verschärfung der Handelskonflikte seien in der Wirtschaft spürbar und nehmen weiter zu.

Handelshemmnisse erwartet

Zusätzliche Handelshemmnisse würden deutsche Exportunternehmen in der anhaltenden Schwächephase besonders hart treffen. Gleichzeitig dümpelt die Binnennachfrage vor sich hin, da Unternehmen, auch aufgrund der wirtschaftspolitischen Unwägbarkeiten, nur zurückhaltend investieren - wenn überhaupt, urteilen die DIW-Berlin-Wirtschaftsforscher.

Zwar habe sich die Auftragslage der Industrie etwas verbessert und die Einschätzung der aktuellen Lage bei den Industrieunternehmen etwas aufgehellt. Die Produktion konnte zuletzt sogar leicht zulegen. Dies könnte allerdings daran liegen, dass Unternehmen in der Erwartung steigender Zölle Aufträge vorgezogen haben, und somit nur ein vorübergehender Effekt sein.

Im Dienstleistungssektor habe sich die Lage aufgehellt. Sowohl die Lageeinschätzung als auch die Geschäfts- und Beschäftigungserwartungen legten zu. Dennoch bleibt die Lage angespannt: Die Einzelhandelsumsätze seien wieder gesunken und deuteten auf eine weiter verhaltene Konsumneigung hin. Das Konsumentenvertrauen verharre auf niedrigem Niveau.

(Ende)
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