Einsamkeit führt oft zu schweren Krankheiten
Soziale Beziehungen laut University of Cambridge und der Fudan Universität überlebenswichtig
Einsamkeit: Zustand kann schwere Krankheiten auslösen (Foto: Sasin Tipchai, pixabay.com) |
Cambridge (pte001/24.01.2025/06:00)
Einsamkeit erhöht massiv das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Typ-2-Diabetes und Infektionen. Das haben Forscher der University of Cambridge und der Fudan Universität herausgefunden. Umgekehrt, so die Experten, können ständige Kontakte zu Freunden und Familienmitgliedern gesund halten, da sie das Immunsystem stärken. Die Fachleute haben Proteine aus Blutproben von über 42.000 britischen Erwachsenen analysiert. Betroffen seien vor allem ältere Menschen.
Kontaktmangel und früher Tod
"Wir müssen Wege finden, um dieses wachsende Problem anzugehen und den Menschen Kontakte verschaffen, damit sie gesund bleiben", so Cambridge-Forscherin Barbara Sahakian. Soziale Beziehungen spielen demnach eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden. Es gebe immer mehr Belege dafür, dass soziale Isolation und Einsamkeit mit einer schlechteren Gesundheit und einem frühen Tod verbunden sind.
Eine Möglichkeit, diese Wirkmechanismen zu erforschen, besteht darin, die im Blut zirkulierenden Proteine zu untersuchen. Proteine sind Moleküle, die von den Genen produziert werden und für das reibungslose Funktionieren des Körpers unerlässlich sind. Sie können auch als nützliche Zielstrukturen für Medikamente dienen, sodass Forscher neue Behandlungsmethoden zur Bekämpfung von Krankheiten entwickeln.
40- bis 69-Jährige untersucht
Anhand der Blutproben der Probanden, die zwischen 40 und 69 Jahre alt waren, konnten die Forscher feststellen, welche Proteine bei Menschen, die sozial isoliert oder einsam waren, in höheren Mengen vorhanden sind und wie diese Proteine mit einem schlechteren Gesundheitszustand zusammenhängen. Sie fanden 175 Proteine, die mit sozialer Isolation in Verbindung stehen, und 26 Proteine, die mit Einsamkeit verbunden sind.
Es gab allerdings erhebliche Überschneidungen, da etwa 85 Prozent der mit Einsamkeit in Verbindung stehenden Proteine auch bei sozialer Isolation nachgewiesen werden konnten. Viele dieser Proteine werden als Reaktion auf Entzündungen, Virusinfektionen und als Teil der Immunreaktionen produziert und stehen auch im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes, Schlaganfall und einem frühen Tod.
Medikamentöses Gegensteuern
Das Team hat die statistische Technik der "Mendelschen Randomisierung" genutzt, um den kausalen Zusammenhang zwischen sozialer Isolation und Einsamkeit einerseits und Proteinen andererseits zu untersuchen. Mit diesem Ansatz haben die Wissenschaftler fünf Proteine identifiziert, deren übermäßiges Auftreten durch Einsamkeit verursacht wird.
Eines dieser Proteine, ASGR1, wird mit einem höheren Cholesterinspiegel und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht, während andere Proteine bei der Fähigkeit zu spüren, was im eigenen Körper vor sich geht, eine Rolle spielen, sowie bei der Entwicklung von Insulinresistenz, Arteriosklerose und der Progression. Möglicherweise lässt sich das Problem teilweise medikamentös lösen, da jetzt bekannt ist, wo die Pharmakologen ansetzen müssen.
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