pte20240704001 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Ferrostatin-1 macht alte Lebern wieder jung

Wissenschaftler der Duke University kehren den Prozess des Absterbens von Zellen wieder um


Leber: Altersbedingte Schäden des Organs lassen sich rückgängig machen (Illustration: duke.edu)
Leber: Altersbedingte Schäden des Organs lassen sich rückgängig machen (Illustration: duke.edu)

Durham (pte001/04.07.2024/06:00)

Das Medikament Ferrostatin-1 hält laut Anna Mae Diehl von der Duke University den Alterungsprozess der Leber möglicherweise auf. Dieser Prozess führt im Extremfall zum Versagen des Organs. Damit könnte Menschen geholfen werden, die an einer Lebererkrankung leiden, die nicht alkoholbedingt ist. Die Expertin konnte mit ihrem Team zeigen, dass sich das Absterben von Leberzellen aufgrund des Alters bei Mäusen und in menschlichem Lebergewebe erfolgreich rückgängig machen lässt.

Hilfe für Millionen Menschen

Das neue Wissen kann Millionen von Menschen, die einen gewissen Grad an Leberschäden wegen der metabolischen Belastung durch hohe Cholesterinwerte, Fettleibigkeit, Diabetes oder andere Faktoren haben, auf Linderung ihrer Leiden hoffen lassen. "Unsere Studie zeigt, dass das Altern zumindest teilweise umkehrbar ist", erklärt Diehl.

Die Experten wollten verstehen, wie sich eine nichtalkoholische Lebererkrankung zur Zirrhose entwickelt, bei der die Vernarbung zu Organversagen führen kann. Bei denjenigen, bei denen eine nichtalkoholische Lebererkrankung diagnostiziert wurde, die auch als metabolische Funktionsstörung und steatotische Lebererkrankung (MASLD) bezeichnet wird, ist das Alter ein wichtiger Risikofaktor. Weltweit ist einer von drei Erwachsenen von dieser Krankheit betroffen.

Gene degenerieren im Alter

Bei der Untersuchung der Lebern von Mäusen haben die Forscher festgestellt, dass die alten Organe eine Fülle von Genen aufweisen, die die Degeneration von Hepatozyten verursachen. Das sind die wichtigsten Funktionszellen der Leber. "Wir fanden heraus, dass das Altern eine Art von programmiertem Zelltod in Hepatozyten fördert, die Ferroptose genannt wird, und von Eisen abhängig ist. Stoffwechselstressoren verstärken dieses Todesprogramm und erhöhen die Leberschädigung", meint Diehl.

Mit ihrer genetischen Signatur alter Lebern haben die Forscher menschliches Lebergewebe analysiert und dabei festgestellt, dass die Lebern von Menschen, bei denen Fettleibigkeit und MASLD diagnostiziert wurden, diese Signatur trugen, und zwar umso stärker, je schlimmer ihre Krankheit war.

An Mäusen bewiesen die Mediziner bereits, dass Ferrostatin-1 hilft. Sie verfütterten das Präparat an alte Mäuse. Nach einer gewissen Zeit sahen deren Lebern aus, als seien sie viel jünger. Bei einer Kontrollgruppe, die das Präparat nicht bekam, zeigte sich keine Verbesserung. "Es ist so, als hätten wir die Lebern von alten Mäusen, die Hamburger und Pommes frites essen, zu Lebern von Teenagern gemacht, die Hamburger und Pommes frites essen", so Diehl.

(Ende)
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